Explosion auf Ausflugschiff vor Bali: Österreicherin tot
Bei einer Explosion auf einem Ausflugsschiff vor der indonesischen Insel Bali ist eine Urlauberin aus Österreich ums Leben gekommen. "Es ist traurige Gewissheit geworden, dass unter den Opfern des Bootsunglücks ein Todesopfer aus Österreich ist", sagte Thomas Schnöll, Sprecher des Außenministeriums in Wien, der APA. Insgesamt starben laut jüngsten Informationen zwei Menschen.
Explosion kurz nach Auslaufen
18 weitere Urlauber, darunter ein Mann aus Österreich, wurden bei dem Unfall kurz nach dem Auslaufen aus dem Hafen des Fischerorts Padang Bai verletzt, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Einen Anschlag schloss sie nach ersten Ermittlungen aus.
An Bord hatten sich insgesamt vier Urlauber aus Österreich befunden, führte Schnöll gegenüber der APA aus. Eine Touristin ist gestorben, ein Mann trug Verletzungen davon, befand sich aber nicht in Lebensgefahr. Die Botschaft habe mit ihm bereits telefonisch in Kontakt treten können. Die beiden weiteren österreichischen Touristen blieben unversehrt.
Es habe sich nicht um eine organisierte Reisegruppe aus Österreich gehandelt, sondern um Individualreisende, hielt der Sprecher noch fest. Weitere Angaben machte das Außenministerium zunächst nicht. Die Verständigung der Angehörigen der Betroffenen war Donnerstagmittag noch in Gang. Ein Vertreter der Botschaft befand sich auf dem Weg zum Unglücksort. Der Konsul werde sich an Ort und Stelle ein Bild machen und Kontakt zu den betroffenen österreichischen Urlaubern aufnehmen, sagte Schnöll.
Eine der Toten sei eine Österreicherin. Sie wurde noch in ein Spital gebracht, sei aber dort ihren Verletzungen erlegen, bestätigte auch der örtliche Polizeichef Sugeng Sudarso der Nachrichtenagentur AFP. Die andere getötete Ausländerin, deren Identität noch unklar war, starb demnach noch am Unfallort an schweren Kopfverletzungen. 18 weitere Insassen erlitten Verletzungen, darunter Schnitt- und Schürfwunden.
Kein Anschlag vermutet
An Bord des Schnellboots waren nach Behördenangaben rund 30 Urlauber aus dem Ausland sowie vier Besatzungsmitglieder. Die Passagiere stammten demnach aus Großbritannien, Frankreich, Italien, Portugal, Irland, Spanien und Österreich. Das Boot sei gerade einmal 200 Meter vom Hafen entfernt gewesen, als der Tank explodierte. Anschließend spielten sich dramatische Szenen ab, als Rettungskräfte die blutenden Verletzten versorgten und abtransportierten.
Unterwegs zu Insel
Das Boot war offenbar von Padang Bai im Osten von Bali zu der kleinen Insel Gili Trawangan vor Lombok unterwegs. Gili Trawangan galt früher als Backpacker-Paradies. Heute bieten dort zahlreiche Tauchshops Schnorchel- und Tauchausflüge an.
Bali liegt im Osten Indonesiens. 2015 machten auf der Insel im Indischen Ozean vier Millionen Touristen Urlaub. Obwohl die Verbindungen zwischen Indonesiens mehr als 17.000 Inseln vor allem von Fähren und anderen Schiffen abgedeckt werden, genügen diese oftmals nicht den internationalen Sicherheitsstandards. Immer wieder kommt es deshalb zu schweren Unfällen. Im vergangenen Jahr wurden bei einem Unfall dutzende Touristen verletzt, als sich auf einer Fähre zwischen Bali und der Nachbarinsel Lombok mehrere kleinere Explosionen ereigneten.
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