Tirol will mit Bundesgeld über 500 zusätzliche Förderwohnungen bauen
Ende Februar hat die schwarz-grüne Bundesregierung ein Wohnbaupaket in Höhe von 1 Milliarde Euro präsentiert. Damit sollen bis 2026 im gemeinnützigen Sektor je 10.000 neue Wohnungen für Mieter und Eigentümer errichtet und weitere 5.000 Wohnungen saniert werden.
Am Dienstag hat die Tiroler Landesregierung in Person von Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) und seinem Wohnbau-Landesrat Georg Dornauer (SPÖ) erläutert, wie sie das dem Bundesland zustehende Stück vom Kuchen nutzen will.
"Der Bund hat geliefert, das Land Tirol setzt um", erklärte Mattle vorne weg. Es sei aber eine Herausforderung gewesen, die Vorgaben des Bundes in die Systematik der Tiroler Wohnbauförderung einzubetten. Der Osten Österreichs sei nämlich weniger "eigentumsaffin".
Und so werden die 84 Millionen Euro verwendet
Rund 66 Millionen Euro gehen in zusätzliche geförderte Wohnungen - 50 Prozent in Eigentums- und Mietkaufwohnungen, 50 Prozent in Mietwohnungen. Damit können laut Dornauer rund 37.000 Quadratmeter Wohnfläche gefördert werden: "Das sind rund 530 zusätzliche Wohnungen."
Derzeit bauen die Gemeinnützigen Wohnbauträger in Tirol pro Jahr im Schnitt 1.800 Wohnungen. Deren Sprecher, Franz Mariacher, geht davon aus, dass man diese über 500 zusäztlichen zu bauenden Einheiten über einen Zeitraum von zwei Jahren errichten kann: "Wir werden alle Kraft einsetzen, damit wir diese Ziele erreichen."
Impuls für die Bauwirtschaft
Rund 15 Millionen Euro sind für eine Sanierungsoffensive vorgesehen. Bereits bestehende finanzielle Anreize "werden in Tirol sehr gut angenommen", so Mattle. Er sieht darin auch einen Impuls für die Bauwirtschaft, die unter einem sehr stark eingebrochenen Eigentumsmarkt leidet.
Bleiben noch 3 Millionen Euro aus den abgerufenen Bundesmitteln. Die sind für eine Zinsstütze in Höhe von 1,5 Prozent bei Wohnungskredite vorgesehen, die von 1. September 2024 bis 31. März 2025 im Rahmen der Wohnbauförderung beantragt werden kann.
Land geht ins Risiko
Da nicht klar ist, wie groß der Ansturm und damit der Bedarf an Mitteln für diese Maßnahme sein wird, zahlt das Land bei Bedarf die Differenz. "Wir gehen definitiv dieses Risiko ein", bekräftigt Finanzreferent Mattle darauf angesprochen.
In Summe sollen mehr leistbarer Wohnraum geschaffen, die Bauwirtschaft angekurbelt und durch die Sanierungen auch die Heiz- und Betriebskosten der Bewohner reduziert werden.
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