MCI-Neubau versinkt im Dornröschenschlaf

Im heurigen Dezember wollte der für Hochbau zuständige Landesrat Georg Dornauer (SPÖ) eigentlich den Spatenstich für den Neubau des Management Center Innsbruck (MCI) setzen.
Letztlich sollte sich dieser Zeitplan, der zunächst sogar eine weitere Verzögerung in der langen Geschichte von Verzögerungen bei diesem Projekt bedeutete – Dornauers Vorgänger Johannes Tratter (ÖVP) hatte den Baubeginn für das erste Halbjahr 2023 angekündigt –, als nicht haltbar erweisen.
Eine Nachdenkpause
Vergangenes Monat hat der Landeshauptmann-Stellvertreter schließlich dem Vorhaben, wie berichtet, nach langen Streitereien mit Vertretern der Hochschule und einem Offenbarungseid bei den in Aussicht stehenden Kosten von zumindest einem halben Jahr verordnet.
MCI-Neubau in Innsbruck: Dornauer gibt Kosten- und Platzgarantie
Am Mittwoch zog Dornauer nun für den Landes-Hochbau in einer Aussendung eine „positive Jahresbilanz“ für 2023. Das MCI wird darin und vor allem beim Ausblick auf die Vorhaben für 2024 mit keinem Wort erwähnt.
Als größtes Projekt findet sich in der Aufzählung der Um- und Ausbau des Landesmuseums Ferdinandeum, der das Land bis zur Fertigstellung 2027 voraussichtlich knapp 60 Millionen Euro kosten soll.
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Katze aus dem Sack
Der MCI-Neubau ist da schon eine ganz andere Nummer. Hatte Dornauer zunächst noch die von seinem Vorgänger versprochenen Kostenobergrenze von 135 Millionen Euro übernommen und dann zumindest von einem indexierten Kostenrahmen gesprochen, ist die Katze seit einigen Wochen aus dem Sack.
„Wir liegen bei einem Budgetbedarf von 250 Millionen Euro“, hatte der SPÖ-Chef erklärt, nachdem er erstmals eine umfassende Kalkulation vorgelegt hatte.
Zurückhaltung
Und damit den Ball an ÖVP-Landeshauptmann und Finanzreferenten Anton Mattle weitergespielt. Der sieht in dem Kostenbrocken „eine Dimension, wo ich nicht gleich Ja sagen kann.“ Ob er und sein roter Stellvertreter in Zeiten knapper Kassen noch tatsächlich den Spatenstich setzen wollen, ist fraglich.
Das Neubau-Vorhaben ist nun mal im Dornröschenschlaf. Ob es jemals wieder wach geküsst wird, zeigt sich frühestens nach den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen im April. Da ordnen sich die politischen Verhältnisse in der Stadt, ein wesentlicher Projektpartner, neu. Der Zeitrahmen für Dornauers Nachdenkpause kommt nicht von ungefähr.
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