Buh-Rufe in Liezen: Steirische Spitalspolitik sorgt für Unmut
Landesrat Karlheinz Kornhäusl
Zusammenfassung
- ÖVP- und FPÖ-Politiker touren durch die Steiermark, um den regionalen Strukturplan Gesundheit 2030 vorzustellen, der Spitalsstandorte erhält, aber Angebote einschränkt.
- Im Bezirk Liezen gab es Proteste gegen die Umwandlung des Krankenhauses Bad Aussee und Forderungen nach Erhalt des geplanten Leitspitals Stainach.
- Am LKH Uni-Klinikum Graz sind derzeit rund 250 Betten wegen Personalmangels gesperrt, was die Patientenaufnahme einschränkt.
ÖVP-Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl und Marco Triller, FPÖ-Gesundheitssprecher im Landtag, sind derzeit auf Bezirkstour in der Steiermark, um - flankiert von täglichen Presseaussendungen unterschiedlicher Institutionen - den regionalen Strukturplan Gesundheit 2030 (RSG) unter die Leute zu bringen.
Buh-Rufe für Landespolitiker
Er besagt, kurz gefasst, dass die steirischen Spitäler als Standorte erhalten bleiben, aber nicht mehr alles anbieten (mehr dazu hier). Im Bezirk Liezen, das mit der Debatte um das erst zu errichtende Leitspital Liezen in Stainach-Pürgg 2024 mit wahlentscheidend war, wurden die beiden Vertreter der FPÖ-ÖVP-Koalition aber wenig freundlich empfangen - es hagelte vor einer Info-Veranstaltung Dienstagabend Buh-Rufe.
Und zwar von beiden Seiten - der Gruppe jener, die das "Leitspital" weiterhin fordern, sowie Vertretern aus Bad Aussee, die gegen die Umwandlung ihres Krankenhaus in eine Akutgeriatrie protestierten.
Er wisse, dass er es an diesem Abend niemandem recht machen könne, gestand Kornhäusl ein und wiederholte: Die politischen Mehrheiten im Land hätten sich nun einmal geändert, das sei zu akzeptieren.
Unterschriften für das Leitspital
Doch das ist sowohl den verärgerten Ausseern als auch der Initiative "Pro Klinikum Stainach" zu wenig: Der Verein "Pro Stainach" hat bereits mehr als 1.000 Unterschriften gesammelt und fordert, dass der Strukturplan adaptiert wird. Aus den von der Umstrukturierung des Spitals Bad Aussee direkt betroffenen Gemeinden kommen Forderungen, zumindest Spitalsbetten auf der Internen Station zu erhalten.
Apropos Betten: Laut Kleiner Zeitung gibt es am LKH Uni-Klinikum Graz gröbere Probleme - rund 250 Betten sind demnach zur Zeit gesperrt, es können also dadurch weniger Patientinnen und Patienten aufgenommen werden. Schuld sei Personamangel, speziell in der Pflege.
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