Kornhäusl: "Gesundheitsversorgung endet nicht an Bundesländergrenze"
            
            Der Steirische Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl in der ZiB2.
Der Regionale Strukturplan Gesundheit (RSG-St) der steirischen Landesregierung für das Jahr 2030 liegt vor. Er regelt die medizinische Versorgung im Krankenhausbereich sowie bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Innerhalb der Krankenhaus-Struktur soll es zu Spezialisierungen kommen. Das bedeutet, dass nicht mehr jedes Krankenhaus alles anbietet. An den Bettenzahlen soll sich kaum was ändern, die Schwerpunkte der Krankenhäuser sollen teilweise verlagert werden. Das von der Vorgängerregierung geplante Leitspital wird nicht umgesetzt.
In der ZiB2 am Montag zeigte sich Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) zurückhaltend, als er von Moderator Armin Wolf gefragt wurde, ob ein Leitspital nicht die bessere Variante gewesen wäre: "Ich habe mich nie weggedreht davon, aber ich bin natürlich Demokrat, selbstverständlich, und ich akzeptiere Wahlergebnisse und Mehrheiten."
Steirischer Gesundheitslandesrat Kornhäusl zu Spitalsplänen
Kornhäusl: "Fehler, wenn man sich wegduckt"
Wie geht Kornhäusl mit der Kritik um, dass die Menschen kein vollwertiges Krankenhaus mehr haben? Man würde den Bürgerinnen und Bürgern "Sand in die Augen zu streuen", wenn Sie ihnen versprechen, dass es überall ein Spital geben wird. Die Menschen im Bezirk Liezen können sich jedoch darauf verlassen, dass rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, eine ärztliche Versorgung gewährleistet sein wird", sagt Kornhäusl.
Wolf bohrt noch einmal nach und fragt, ob der Spitalsplan, den es umzusetzen gilt, nicht doch ein Fehler sei. "Ein Fehler wäre es dann, wenn man sich wegduckt", kontert Kornhäusl.
Laut dem ÖVP-Gesundheitslandesrat soll der von Experten aufgestellte Plan nun gemeinsam mit dem Koalitionspartner, Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ), umgesetzt werden.
"Gesundheitsversorgung endet nicht an Bundesländergrenze"
Auf den Vorschlag von Salzburgs Landeshauptfrau Karoline Edtstadler, man solle die Kompetenzen überhaupt neu verteilen und der Bund solle die Spitäler übernehmen, reagiert Kornhäusl nüchtern: "Es ändert sich am Grundproblem nichts, nur weil die Spitäler den Besitzer wechseln würden."
Seit Monaten fordere er bereits einen Masterplan für Österreich. Für Kornhäusl steht fest, dass alle an einen Tisch müssen: "Der Bund, die Länder, die Kommunen, die Sozialversicherungsträger, Berufsgruppenvertreter, die Patientenanwaltschaft – denn Gesundheitsversorgung, da werden Sie mir, denke ich, recht geben, kann ja nicht an der Bundesländergrenze enden. Und da sind die Länder angehalten, auch gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten."
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