Grazer Ex-Vize Eustacchio kehrt als "Solokämpfer" in den Gemeinderat zurück

Grazer Ex-Vize Eustacchio kehrt als "Solokämpfer" in den Gemeinderat zurück
Sein Rücktritt nachdem die Vorwürfe in der Finanzaffäre aufgekommen waren, sei kein Schuldeingeständnis gewesen, so Mario Eustacchio.

Der ehemalige freiheitliche Grazer Vizebürgermeister Mario Eustacchio wird nach zweieinhalbjähriger Absenz am kommenden Donnerstag wieder in den Grazer Gemeinderat zurückkehren. Er werde den Platz einnehmen, der nach dem Rücktritt von Roland Lohr frei wurde, sagte Eustacchio am Sonntag in einem Interview mit Der Grazer. Er werde allerdings als "Solokämpfer" im Gemeinderat sitzen, eine Rückkehr zur FPÖ sei "derzeit überhaupt kein Thema".

"Ich war immer ein politischer Mensch und habe mich Diskussionen gestellt", begründete Eustacchio seine Rückkehr, außerdem würden mittlerweile täglich Leute auf ihn zukommen. Sein Rücktritt nachdem die Vorwürfe in der Finanzaffäre aufgekommen waren, sei kein Schuldeingeständnis gewesen, erklärte er weiters: "Der wirkliche Grund war, dass ich ein Angebot aus der Privatwirtschaft gehabt habe und ohnehin an meinen Stellvertreter Armin Sippel übergeben wollte." Mit den Vorwürfen sei aber auch das Angebot vom Tisch gewesen.

Offenbar Gelder aus Klubförderung abgezweigt

Bei der Grazer FPÖ war 2021 kurz nach der Wahlschlappe der Partei bei der Gemeinderatswahl bekannt geworden, dass Gelder aus der städtischen Klubförderung offenbar im großen Stil abgezweigt worden waren. Nach der Selbstanzeige von Finanzreferent Matthias Eder kam auf, dass auch Eustacchio sowie der frühere Klubchef Armin Sippel verwickelt sein könnten. Beide traten von ihren Funktionen zurück und gegen beide wird seither von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt ermittelt. Mitte Oktober 2022 gab es Hausdurchsuchungen bei allen drei Beschuldigten sowie weiteren Verdächtigen und diversen FPÖ-nahen Vereinen.

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