Als 17-Jährige zum IS: Maria G. steht in Salzburg vor Gericht

Maria G. vor Gericht
Zusammenfassung
- Maria G. kehrte nach fünf Jahren im IS-Internierungslager in Syrien mit ihren zwei Söhnen nach Österreich zurück.
- Das Außenministerium musste sie nach einem Gerichtsbeschluss gemeinsam mit ihren Kindern zurückholen; eine andere IS-Rückkehrerin wurde bereits verurteilt.
- Maria G. steht ab Mittwoch wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor Gericht und drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Seit mehr als einem halben Jahr ist Maria G. (27) wieder zurück in Österreich: Sie saß fünf Jahre lang im Internierungslager Camp Roj in Syrien fest - sie war 2014 als 17-Jährige aus Salzburg weggegangen, um sich dem Terrorregime des Islamischen Staates anzuschließen.
Vom IS-Lager zurück in Österreich
Lange kämpften ihre Eltern um die Rückholung ihrer Tochter sowie der beiden Enkelsöhne, G. hatte in Syrien zwei Buben geboren. Doch das Außenministerium verweigerte vorerst, erst nach einer Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichts stand fest: Die Republik muss die IS-Auswanderin gemeinsam mit den Kindern zurück in ihr Heimatland holen.
Am 1. März war es soweit, G. und ihre beiden Kinder wurden mit einer Linienmaschine aus dem Irak nach Wien-Schwechat geflogen.
Wienerin bereits verurteilt
Während eine andere 26-jährige Frau aus Wien - die sich ebenfalls dem IS angeschlossen hatte und wie G. mit ihrem Sohn aus dem Internierungslager geholt wurde - in Haft genommen wurde, wurde die Festnahmeanordnung bei Maria G. aufgehoben: Sie durfte mit ihren Söhnen nach Salzburg. Die 26-jährige Wienerin wurde bereits im April zu zwei Jahren bedingt verurteilt (nicht rechtskräftig).
Am Mittwoch beginnt nun auch der Prozess gegen die mittlerweile 28-jährige Maria G.: Sie ist wegen des Vorwurfs, sich einer terroristischen Vereinigung und kriminellen Organisation angeschlossen zu haben, angeklagt.
Wie viel Strafe droht
Die Strafdrohung ist hoch: ein Jahr bis zu zehn Jahre Freiheitsstrafe sind möglich. Dessen sei sich ihre Mandantin bewusst, versicherte Verteidigerin Doris Hawelka im Vorfeld des Prozesses. Die junge Frau wisse, dass "die Ausreise nach Syrien der größte Fehler ihres Lebens war. Sie hat in einer gewissen Weise auch den Preis dafür bezahlt."
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