21-Jähriger am Bahnhof ins Koma geprügelt: Bischofshofener in Angst
Der 15. Juli, der Tag des Sicherheitsgipfels, soll in Bischofshofen die Lösung für ein Problem bringen, das es in der Pongauer Gemeinde seit Jahren gibt.
Eine Jugendbande soll den Ort regelrecht tyrannisieren. Ein Umstand, der vor gut zwei Wochen seinen vorerst traurigen Höhepunkt erlebte.
Zehn Jugendliche gingen an einem Sonntagabend am Bahnhof Bischofshofen auf drei junge Männer los. Warum, ist nach wie vor unklar.
Fest steht: Ein 21-Jähriger wurde dabei durch Tritte und Schläge am Kopf so schwer verletzt, dass ihn der Notarzt in den künstlichen Tiefschlaf versetzen musste, ehe er mit dem Rettungshubschrauber ins Landesklinikum Salzburg geflogen wurde.
Als der junge Mann wehrlos am Boden lag, raubten ihm die Angreifer sogar noch seine Geldtasche, ehe sie in Richtung Stadtzentrum flüchteten.
Sechs Verdächtige gefasst
Sechs der Burschen sind mittlerweile gefasst, wie die Salzburger Polizei dem KURIER bestätigte. Es handelt sich um zwei 16-jährige Österreicher mit Migrationsgeschichte, einen 18-jährigen Slowenen, einen 16- und 17-jährigen Serben, sowie einen Bosnier (19). "Sie kommen auch für andere Straftaten in Frage", bestätigt Salzburgs Polizeisprecher Hans Wolfgruber.
So soll erst am 9. Juni ein Raub von den Verdächtigen verübt worden sein. Dass die Burschen auch an einer Massenvergewaltigung beteiligt gewesen sein sollen, konnte von der Polizei indes nicht bestätigt werden.
"Diese Jugendlichen sind seit Jahren für ihre wiederkehrende Gewaltbereitschaft im Ort bekannt. Für uns zählt nun, das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung wiederherzustellen. Es ist nicht tolerierbar, dass Einwohner gewisse Wege aus Angst meiden", sagt der Bürgermeister von Bischofshofen, Hansjörg Obinger. Nachsatz: "Unser Ort hat es sich nicht verdient, dass eine Hand voll von Personen unseren Ruf ruiniert.
Betroffen von den Ausschreitungen sei vor allem das Bahnhofsgebiet und jener Steg, der den Bahnhof mit dem Ort verbindet.
Privater Sicherheitsdienst für 12.000 Euro
Genau hier kommt darum nun ab 22. Juli ein privater Sicherheitsdienst zum Einsatz. Täglich zwischen 19 und 2 Uhr sollen die Zwei-Mann-Teams, samt Hund, patrouillieren. Kosten: 12.000 Euro.
Zudem soll bei einem Sicherheitsgipfel am 15. Juli, an dem Gemeinde, Bezirkshauptmannschaft, Bezirkspolizei und ÖBB teilnehmen, das weitere Vorgehen diskutiert werden.
Für Bürgermeister Obinger ist bereits jetzt klar: "Die Justiz ist ganz klar gefordert. Es kann nicht sein, dass wiederkehrend gewaltbereite Jugendliche milde Strafen erhalten."
Aus künstlichem Tiefschlaf erwacht
Gute Nachrichten gab es indes von jenem 21-jährigen Burschen, den die Jugendbande ins Koma geprügelt haben soll. Er dürfte aus dem künstlichen Tiefschlaf erwacht sein.
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