Bartgeier-Nachwuchs in Salzburg: "Alexa" ältester Brutvogel der Alpen

Bartgeier-Nachwuchs in Salzburg: "Alexa" ältester Brutvogel der Alpen
Bartgeier-Paar wurde im Rauriser Krumltal beim Füttern eines Jungvogels beobachtet

Die Bartgeier-Dame "Alexa" ist mit ihren 36 Jahren nachweislich der älteste Brutvogel der Alpen. Im März hat man bei Horstkontrollen das im Rauriser Krumltal lebende Bartgeier-Pärchen „Alexa“ und „Andreas Hofer“ nun beim Füttern eines Jungvogels beobachten können. Nach dem Brutabbruch im vorigen Jahr besteht also nun die Hoffnung, dass im Sommer 2024 ein Jungvogel im Krumltal ausfliegt.

„Alexa“ und „Andreas Hofer“ wurden im Zuge des Wiederansiedelungsprojekts im Salzburger Anteil des Nationalparks Hohe Tauern ausgewildert. 

Als Eltern sind die beiden längst Profis. Seit der ersten erfolgreichen Brut 2010 hat das Paar bisher acht Jungvögel aufgezogen. Der heurige Nachwuchs war nicht selbstverständlich, da Alexa mittlerweile mit 36 Jahren ein für Brutvögel sehr hohes Alter erreicht hat.

Beachtliche Leistung

Bei Kontrollen des Horsts hat sich gezeigt, dass das Rauriser Bartgeier-Paar Mitte Jänner mit der Brut begonnen hatte. Zwar erreichen die Vögel in freier Wildbahn nicht selten ein Alter von mehr als 30 Jahren. Dennoch ist es eine beachtliche Leitung, dass Alexa noch immer dazu in er Lage ist, einen Jungvogel auszubrüten.

Bartgeier können sehr alt werden, doch sie vermehren sich sehr langsam. Die Paare ziehen pro Jahr nur einen Jungvogel groß. Deshalb benötigen sie bei der Aufzucht viel Ruhe und dürfen auf keinen Fall gestört werden. Störungen können dazu führen, dass die Elternvögel den Horst verlassen. Das Junge bleibt ungeschützt im Nest zurück und wird zur leichten Beute. 

Krumltal bis Mai meiden

Zum Schutz des Nachwuchses sollte das Krumltal bis Mai unbedingt gemieden werden. Derzeit ist das Gebiet ohnehin aufgrund von Lawinengefahr gesperrt.

Bartgeier haben eine spezielle Lebensweise und beginnen bereits im Jänner mit der Brut. Meist schlüpfen die Jungvögel im Zeitraum von März bis April. Da im Frühling die Lawinenkegel abtauen, kommen verendete Tiere wie zum Beispiel Steinbock oder Gämse zum Vorschein. So kann der Jungvogel, der noch keine Knochen verdauen kann, mit dem Fleisch aus den Kadavern gefüttert werden.

Mit einer Flügelspannweite von bis zu drei Metern und dem orange-braunen Rumpfgefieder gehören Bartgeier zu den imposantesten Bewohnern des Nationalparks Hohe Tauern. Jahrzehntelanges Engagement sorgten dafür, dass der Gigant der Lüfte in den Alpen wieder eine Heimat finden konnte.

Krumltal Wiederansiedlungs-Hotspot

Für die Bartgeier der Alpen besitzt das als „Tal der Geier“ bezeichnete Krumltal im Salzburger Anteil des Nationalparks eine historische Bedeutung, da dort mit den ersten Auswilderungen im Jahr 1986 der Grundstein für die Wiederansiedlung der Vogelart im Alpenraum gelegt wurde.

Kommentare