Erstmals vier Bartgeierbruten im Nationalpark Hohe Tauern

Erstmals vier Bartgeierbruten im Nationalpark Hohe Tauern
Zwei Paare haben zum ersten Mal erfolreich gebrütet. Zwei weitere sind schon erfahrener.

Seit 1986 läuft das Wiederansiedelungsprojekt in den Hohen Tauern. Nun, nach 37 Jahren, haben zum ersten Mal alle sechs Bartgeier-Paare mit der Brut begonnen, vier Jungvögel hätten zudem bereits das Licht der Welt erblikt. "Die ersten zwei kritischen Wochen nach dem Schlüpfen, wo sich zeigt, ob die Eltern den Nachwuchs auch wirklich eigenständig versorgen können, sind vorüber und es können nun die vier Freilandbruten bestätigt werden", heißt es in einer Presseaussendung des Nationalparks. Einen derartigen Bruterfolg habe es im größten Schutzgebiet der Alpen bisher noch nie gegeben.

Zwei der insgesamt sechs brütenden Bartgeier-Paare hatte beim Nachwuchs nicht zum ersten Mal Erfolg: Das Bartgeier-Paar am Katschberg, welches inzwischen seinen zehnten Jungvogel aufzieht, sowie das Krumltaler Paar, das bereits zum neunten Mal erfolgreich gebrütet hat. Das über 35 Jahre alte Bartgeier-Weibchen aus dem Krumltal (Salzburg) sei der älteste Brutvogel der Alpen und gilt somit als die „Grande Dame der Bartgeier", heißt es in der Presseaussendung.

Erfahrene und unerfahrene Paare

Neben den erfahrenen Bartgeier-Paaren haben auch zwei Paare zum ersten Mal erfolgreich gebrütet. Aus dem Dorfertal bei Prägraten konnte erstmals ein Jungvogel gemeldet werden - der allererste Bruterfolg im Osttiroler Nationalparkanteil seit 100 Jahren. Horstkontrollen ergaben, dass sich die beiden jungen Eltern erfolgreich um ihren Nachwuchs kümmern, heißt es.

Erstmals vier Bartgeierbruten im Nationalpark Hohe Tauern

Auch im Fleißtal bei Heiligenblut (Kärnten) gab es allen Grund zur Freude: Das Bartgeier-Weibchen Ambo und ihr Partner Fortuna haben zum ersten Mal für Nachwuchs gesorgt. Somit kann sich in allen drei Nationalparkteilen über Bartgeier-Nachwuchs gefreut werden.

Guter Hoffnung

Guter Hoffnung ist man aber auch anderswo: Das „Mallnitzer Bartgeier-Paar“ (Kärnten) hat erst im Februar mit der Brut begonnen, über einen möglichen Bruterfolg könnten demnach noch keine Aussagen getroffen werden, heißt es aus dem Nationalpark.

Abbruch der Brut

Weniger freudvolle Nachrichten kommen dagegen aus Osttirol: Das jährlich durchgeführte Horstmonitoring hat bestätigt, dass es bei den Bartgeiern im Gschlößtal erneut zu einem Abbruch der Brut gekommen ist. Über die Gründe für den Abbruch können derzeit nur Vermutungen angestellt werden. 

In Österreich leben derzeit schätzungsweise 30 Bartgeier.

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