In der Tiroler Skiwelt Wilder Kaiser, an der mehrere Orte hängen, sieht es in den Tallagen gerade zu frühlingshaft aus. So auch in Ellmau und Going, wo Bergbahn-Chef Klaus Exenberger aber nicht klagen will: „Die Pisten sind in Top-Zustand. Die Talabfahrten sind in Betrieb. Aber natürlich wäre es schön, wenn es ein bisschen schneien würde.“ Der Start in die Saison war sehr gut, sagt Exenberger. „Die Mehr-Tagesgäste sind ungebremst da. Nur bei den Tagesgästen gibt es einen leichten Rückgang.“
Die Skiwelt liegt am Weg zwischen dem Großraum München nach Kitzbühel. Tageskigäste aus Bayern sind deshalb ein nicht unerheblicher Faktor. In Ellmau-Going stellen sie jeden dritten Kunden. In anderen Orten des Skiverbunds sind es hingegen zwei von drei. „Bis Heilige Drei Könige sind wir gut gebucht und die Pisten werden halten“, sagt Exenberger. Danach wäre Schneenachschub aber wieder wichtig, besonders wegen der Optik.
In den oö. Skigebieten Hinterstoder-Wurzeralm sind aktuell gar nicht alle Anlagen in Betrieb. Die Talabfahrten sind laut dem Vorstand der Bergbahnen, Helmut Holzinger, zwar befahrbar, von der Normalität sei man momentan aber weit entfernt. In den beiden zusammengehörenden Skigebieten waren am Dienstag rund 4.000 Wintersportler unterwegs, in guten Jahren sind es doppelt so viele. „Es fehlt an Tagesgästen“, sagt Holzinger. Die machen über rund 65 Prozent der Kunden aus. „Aber wenn es draußen im Zentralraum – in Steyr, in Linz – 15 Grad hat, dann denken die Leute nicht ans Skifahren und glauben nicht daran, dass das bei uns herinnen geht. Aber die Gäste, die da sind, sind zufrieden.“ Die Region sei gut gebucht, so Holzinger.
Je weiter es in Richtung Osten geht, desto katastrophaler wird die Lage. Besonders die Tagesauflugsgebiete rund um Wien sind am stärksten betroffen. Auf der Mariazeller Bürgeralpe, in Lackenhof am Ötscher oder im nö. Annaberg ist Grün die vorherrschende Farbe in der Landschaft. „Es gab einige Tage eine Inversionswetterlage, bei der es im Tal sehr kalt und am Gipfel warm war. Dadurch konnten wir leider nicht beschneien“, erklärt Markus Redl von den NÖ Bergbahnen "ecoplus Alpin". In Lackenhof laufen die Lifte zum Glück noch am Eibnkogel und auf der Fuxwald-Abfahrt, auch das Kinderland ist in Betrieb. In den Ybbstaler Alpen konnte der Betrieb zu Ferienbeginn außerdem auch auf der Forsteralm bei Gaflenz und Waidhofen/Ybbs aufrecht gehalten werden.
Eine Ausnahme in Ostösterreich stellt das mit 1.800 Meter höchstgelegene Skigebiet Niederösterreichs dar. Obwohl nur 40 Zentimeter Schnee am Hochkar liegen, „sind die Pistenbedingungen sensationell gut“, verrät Redl. Dennoch herrscht noch mäßiger Andrang. 1.500 Tagesskigäste kommen derzeit maximal, 4.000 sind es zu Rekordzeiten.
Auch in Mönichkirchen am Wechsel ist deutlich weniger los als sonst. Sobald die Temperaturkurve nachts in den Minusbereich fällt, werden die Beschneiungsanlagen wieder angeworfen, erklärt Liftchef Gerald Gabauer. Ohne Kunstschnee geht es im Osten gar nicht mehr. Am Unterberg im südlichen Niederösterreich wird aktuell gewandert statt Ski gefahren.
Das Skigebiet Kirchbach im Bezirk Zwettl ist seit 16. Dezember in Betrieb. Dort können die Gäste derzeit auf 45 Zentimeter Maschinenschnee fahren. „Der Naturschnee ist natürlich weg“, sagt Franz Jahn, Obmann des Skigebiets. Es sei nicht überlaufen, aber es finden mehrere Skikurse statt. „Wir kommen über die Ferien drüber, wenn es von der Wetterlage her nicht dramatischer wird.“ Die kühleren Tage vor Weihnachten hätten den Betrieb gerettet, man habe genug Schnee produzieren können, sagt Jahn.
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