Uni-Mitarbeiter waren Strahlung ausgesetzt

Uni-Mitarbeiter waren Strahlung ausgesetzt
Am Freitag war das Gebäude der "Alten Chemie" wegen zu hoher Americium-241-Werte gesperrt worden. Testergebnisse bis Ende der Woche.

Vergangene Woche musste das Gebäude der „Alten Chemie“ der Universität Innsbruck wegen radioaktiver Strahlung gesperrt werden. Hatte es anfänglich noch geheißen, dass für Uni-Bedienstete oder Studierende nie Gefahr bestanden habe, steht nun fest: Zwei Mitarbeiter waren einer erhöhten Strahlendosis von Americium 241 ausgesetzt. Sie wurden medizinisch betreut und untersucht, hieß es in einer Aussendung des Landes. Für die Bevölkerung bestehe keine Gefährdung.

Ergebnisse über den Grad der Verstrahlung der beiden Betroffenen sind erst im Laufe der Woche zu erwarten. „Den Mitarbeitern geht es so weit gut“, versicherte Vizerektorin Anke Bockreis, die das Gebäude hatte sperren lassen, gegenüber dem KURIER. Die „Alte Chemie“ steht schon seit längerer Zeit so gut wie leer. Der Großteil des Personals ist in das neu errichtete „Centrum für Chemie und Biomedizin“ übersiedelt. Die Verstrahlung der beiden Mitarbeiter dürfte laut Bockreis „im Zuge der Aufräumarbeiten passiert sein“, bei denen auch die Radioaktivität festgestellt worden ist.

Bei dem Material, von dem die Strahlung ausgegangen ist, handelt es sich laut der Vizerektorin um „eine Substanz, die auf der Universität nicht mehr verwendet wird“– also um Altmaterial.

Zweiter Strahlenunfall

Americium war Anfang Mai auch für einen Strahlenunfall im Nuklearzentrum Seibersdorf (NÖ) verantwortlich. Dort waren ebenfalls zwei Mitarbeiter einer erhöhten Strahlung ausgesetzt, als sie radioaktiven Müll aus einem medizinischen Labor aufarbeiten wollten. Das stammte angeblich aus Tirol und soll falsch deklariert gewesen sein. Ob es sich dabei um Altmaterial aus der „Alten Chemie“ in Innsbruck handelte, konnte Bockreis gestern noch nicht bestätigen. „Aber wir werden genau überprüfen, was da passiert ist.“

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