Zwei Deutsche in Tirol am Sessellift vergessen

Symbolbild
Die Skifahrer saßen nach Betriebsschluss fest, nachdem die Liftanlage im Skigebiet am Hahnenkamm in Höfen zu früh abgestellt wurde.

Wer die TV-Tourismus-Satire "Die Piefke-Saga" kennt, der kennt auch diese legendäre Szene: Karl Sattmann wird am Sessellift vergessen und friert sich um Hilfe rufend in die eisige Nacht. Als Fiktion ein echter Spaß, im echten Leben weniger.

Zwei deutsche Skifahrer fanden sich am Mittwochnachmittag am Hahnenkamm - jenem in Höfen im Bezirk Reutte, nicht jenem in Kitzbühel - genau in dieser Situation wieder. Wie die Tiroler Tageszeitung berichtet wurden ein 74-Jähriger und eine hinter ihm sitzende Frau auf dem Sessellift vergessen.

Plötzlich war Schluss

„Ich habe mich kurz vor Betriebsende, um 15.44 Uhr, in Anwesenheit des Liftbediensteten in den Sessel gesetzt. Eine Frau war im Sessel hinter mir auch noch mitgenommen worden. Dann ging es hinauf", berichtete der Mann. Drei Stützen vor der Bergstation sei dann Schluss gewesen und der Lift stand still.

Zunächst glaubte der Deutsche noch, es würde gleich wieder weitergehen. "Erst als auch der Liftbedienstete der Bergstation mit dem Skidoo wegfuhr, wurde mir bewusst, dass das eine ernstere Geschichte wird", so der 74-Jährige.

Handy bringt die Rettung

Mit seinem Handy gelang es dem Skifahrer schließlich nach mehreren Versuchen, die Betriebsführung des Skigebiets zu erreichen. Nach etwa einer halben Stunde am Lift, wurden die beiden Deutschen aus ihrer misslichen Lage befreit.

Dem Betriebsleiter ist unerklärlich, wie es dazu kommen konnte. Er spricht von "menschlichem Versagen". Der 74-Jährige mag sich nicht vorstellen "was wohl geschehen wäre, wenn ich kein Handy dabei gehabt hätte, wenn statt Sonnenschein Schneesturm gewesen wäre und wir bei minus zehn Grad die Nacht im Sessel hätten verbringen müssen?"

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