Zwei ältere Damen von Telefonbetrügern in Tirol abgezockt

Polizist und Polizeiauto
Die Täter gaukelten Seniorinnen vor, dass ihre Töchter in schwere Verkehrsunfälle verwickelt seien.

In Tirol sind am Montag erneut zwei ältere Frauen Opfer von dreisten Telefonbetrügern geworden. In beiden Fällen wurde von den Anrufern vorgegeben, dass die Töchter der Frauen in einen schweren bzw. tödlichen Verkehrsunfall verwickelt seien. Eine 77-Jährige wurde dadurch um einen sechsstelligen Eurobetrag betrogen, eine 88-Jährige um einen fünfstelligen.

Lüge über Verkehrsunfall

Die Ermittlungen in beiden Fällen dauerte vorerst an, es wurden Anzeigen erstattet. Im Fall der in Innsbruck lebenden 77-Jährigen wurde diese von einem vermeintlichen Polizisten angerufen, der ihr mitteilte, dass die Tochter wegen eines tödlichen Verkehrsunfalles als Beschuldigte geführt wird. Daraufhin informierte sie wiederum ein angeblicher Rechtsanwalt darüber, dass sie eine Kaution bezahlen könne, damit ihre Tochter nicht in Untersuchungshaft müsse. Schließlich holte die 77-jährige einen sechsstelligen Eurobetrag in bar aus ihrem Safe und übergab diesen in einer Tasche in Innsbruck an eine männliche Person, informierte die Exekutive.

Nach der Übergabe wiesen die Betrüger die Frau an, noch mal nach Hause zu fahren, um weiteres Geld zu besorgen. Die 77-Jährige erklärte jedoch, kein Bargeld mehr zu Hause zu haben. Daraufhin wurde sie angewiesen, sich zum Bezirksgericht zu begeben, um noch etwas zu unterzeichnen. Anschließend könne sie ihre Tochter abholen. Doch letztlich wartete die Frau vor dem Bezirksgericht vergeblich auf den vermeintlichen Polizisten. Schließlich brach der Kontakt ab und die Einheimische bemerkte, dass sie Betrügern aufgesessen war.

Übergabe von fünfstelligem Eurobetrag

Ähnlich gelagert der Fall der 88-Jährigen: Die Frau, die ebenfalls in Innsbruck lebt, erhielt auf dem Festnetz einen Anruf eines Mannes, der sich als Richter ausgab und mitteilte, dass ihre Tochter ebenfalls in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt gewesen sei. Die Frau wurde aufgefordert, ihre gesamten Bargeldbestände in der Wohnung abzuzählen und bereit zu legen, da am Nachmittag jemand vorbeikomme und das Geld abhole. Während des Telefonates habe die 88-Jährige mit einer weinerlichen weiblichen Stimme, angeblich jener der Tochter, sprechen können, hieß es seitens der Ermittler. Die Österreicherin übergab schließlich einen fünfstelligen Eurobetrag an einen Unbekannten, der das Geld vor ihrem Haus abholte. Der Betrug flog erst etwas später auf, als die wirkliche Tochter der 88-Jährigen anrief und erklärte, keineswegs in einen Unfall verwickelt gewesen zu sein.

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