Zu viel Schnee: Jäger besorgt um Wildtiere
Rekordmengen an Neuschnee fielen in Osttirol, Oberkärnten und Teilen der Steiermark: Die Winterlandschaft sieht zwar prächtig aus, hat aber Konsequenzen. So gab es Donnerstagfrüh in 11.000 steirischen Haushalten keinen Strom, weil Leitungen unter der Schneelast nachgaben.
3.900 Tonnen Streusalz
Ähnlich angespannt war die Lage in Kärnten, wo 4.500 Haushalte betroffen waren. In Kötschach-Mauthen und im Lesachtal blieben die Volks- und Mittelschulen geschlossen, sie öffnen erst am Montag wieder. In diesen Gegenden fiel besonders viel Neuschnee.
Zudem gab es in Kärnten und in Osttirol zahlreiche Einsätze der Feuerwehren und Landesstraßenverwaltung: Sie mussten von Bäumen verlegte Straßen frei machen, allein der Kärntner Landesstraßendienst brachte in den vergangenen Tagen 3.900 Tonnen Streusalz aus. Die Lawinengefahr bleibt in den Bergen außerdem hoch.
"Dramatische Lage"
Wenigstens ist es laut Meteorologen nun mit dem Niederschlag vorbei, es setzt ruhigeres, wenn auch trübes, Wetter ein. Tiroler Jäger machten am Donnerstag aber auf ein weiteres Problem aufmerksam: Wildtiere kämen wegen der immensen Schneemassen oft nicht mehr zu den Futterstellen, die sie gerade im Winter aber dringend benötigten. „Die Lage ist dramatisch“, zeigt sich der „Tiroler Jägerverband“ alarmiert und verweist auf Erfahrungen des Osttiroler Jägers Markus Wibmer: Damit Rehe in seinem Revier überhaupt zum Futterplatz gelangten, musste er den Bereich täglich ausschaufeln.
Rehe im Tiefschnee
Dabei entdeckte er auch einige Tiere, die im Tiefschnee festhingen und befreit werden mussten. „Ich bin verständigt worden, dass Rehe in der Nähe einer Fütterung gesehen worden sind“, schildert Wibmer. „Ich bin hingefahren und habe den Weg zur einen Kilometer entfernten Fütterung freigeschaufelt.“ Mit Erfolg: „Die Geiß ist mir vorsichtig gefolgt, bald sind auch die Kitze nachgekommen.“
Bitte um Rücksicht
Da die Situation für das Wild bereits stressig genug sei, bittet der Jägerverband Spaziergänger oder Tourengeher um Rücksicht. „Wildeinstände oder Fütterungsbereiche sollten unbedingt großräumig umgangen werden“, heißt es in einer Mitteilung. „Für Wildtiere ist momentan Ruhe am wichtigsten.“
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