Im Finanzministerium zeigt man sich euphorisch. Die neue App für die Beamten sei ein Durchbruch ähnlich der Fingerabdruck-Datenbank der Polizei, mit der viele Verbrechen aufgeklärt werden konnten. Ähnliches gilt nun auch beim Zigarettenschmuggel.
Trotz weniger Reisetätigkeit gab es im Vorjahr immerhin knapp 1.000 Fälle von Zigarettenschmuggel in Österreich. In Summe wurden fast 2.900.000 illegale Glimmstängel sichergestellt. Mehr als die Hälfte davon entfällt auf die Dienststelle am Flughafen Wien-Schwechat.
Das Finanzministerium hat deshalb selbst die „Tabak Track & Trace Mobile App“ entwickelt, mit der künftig anhand der Produktnummer die Geschichte der jeweiligen Zigarette nachverfolgt werden kann. Die Erkenntnisse werden direkt ins interne System des Zolls weitergegeben.
Mit der App sollen Auffälligkeiten rascher entdeckt werden. Ein Beispiel: Wenn eine Zigarette in Polen mit dem Bestimmungsort Kroatien produziert wird, dann wäre es komisch, wenn sie an der Grenze von Vorarlberg zur Schweiz gefunden wird.
Mitunter werden bei Zigarettenfälschungen alte Produktcodes einfach noch einmal verwendet. Auch das wird nun auffallen.
Mit der App wird künftig nicht nur die Arbeit der Zollbediensteten bedeutend unterstützt, auch die Polizei erhält Zugriff auf die AppDaten, um beispielsweise Einbrüche in Trafiken aufzuklären und sicher gestellte Ware dem jeweiligen Trafikanten zuzuordnen.
„Mit dieser App nimmt der österreichische Zoll eine europaweite Vorreiterrolle ein“, sagt Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP).
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