Wintereinbruch: Der erste Mai-Schnee seit 32 Jahren
Dick eingepackt spazierten am Sonntagvormittag Touristen durch die Innsbrucker Innenstadt. Und sie wurden dabei Zeugen eines Wetterspektakels, das selbst in der Alpenstadt im Mai ungewöhnlich ist: Schnee und Schneeregen im Mai. Das gab es an diesem 5. Mai auch in Bregenz.
In der Salzburger Landeshauptstadt bildete sich sogar eine geschlossene Schneedecke von zwei Zentimetern. "Das hat es zuletzt 1987 gegeben", sagte Thomas Wostal von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Es geht noch schlimmer. In Innsbruck gab es die späteste Schneedecke in einem Juni - nämlich am 6. Juni 1956.
Einige Täler im Westen Österreichs präsentierten sich am Sonntag sogar tief verschneit. So wurden Sonntag in der Früh zum Beispiel an der ZAMG-Wetterstation in St. Johann im Pongau (Salzburg, 634 Meter Seehöhe) sechs Zentimeter Neuschnee gemessen, in Reutte (Tirol, 850 Meter) waren es 16 Zentimeter.
So kalt wie im Februar
Am Sonnblick-Observatorium der Zentralanstalt, auf 3.100 Meter Seehöhe in den Hohen Tauern, fielen von Samstag bis Sonntagfrüh 55 Zentimeter Schnee. Die ZAMG wies auf die für Mai ungewöhnlichen Temperaturen hin: So kalt ist es sonst Ende Februar. In Bregenz und Innsbruck wurden für Sonntagnachmittag maximal vier oder fünf Grad erwartet. Die niedrigste jemals in Bregenz zu dieser Zeit gemessene Höchsttemperatur ist 3,7 Grad (am 7. Mai 1957) und in Innsbruck 3,6 Grad (1. Mai 1945).
Der Wintereinbruch ließ im Westen Österreichs die Lawinengefahr steigen.
Winterliche Fahrverhältnisse gab es zum Teil am Sonntagvormittag sogar auf den Autobahnen - etwa der Tauernautobahn (A10) in Salzburg und der Brennerautobahn (A13) in Tirol. Die Webcams vor dem Felbertauerntunnel zeigten sowohl auf der Osttiroler, wie auch auf der Salzburger Seite Schnee.
Die Schneewarnung der ZAMG blieb aufrecht. Auf höher gelegenen Straßen musste man am Sonntag mit winterlichen Fahrbedingungen rechnen. Außerdem könnten unter der Last des feuchten Schnees Äste abbrechen und Bäume umstürzen und für Probleme auf Straßen, Schienen und bei Stromleitungen sorgen.
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