Bis zu ein Meter Neuschnee in Österreich, Lawine traf Wohnhaus

Bis zu ein Meter Neuschnee in Österreich, Lawine traf Wohnhaus
Jede Menge Neuschnee: In Tirol herrscht Verkehrschaos, in Vorarlberg traf eine Lawine ein Wohnhaus. Land fordert Hilfe vom Bundesheer an.

In vielen Teilen Österreich ist es weiß. Im Westen türmen sich bereits die Schneemengen. In Tirol herrscht auf den Straßen bereits Verkehrschaos. In Vorarlberg besteht nach intensiven Schneefällen und starkem Wind in der Nacht große Lawinengefahr der Stufe vier.

Aufgrund der Lage bat das Land Vorarlberg das Bundesheer um Mithilfe, informierte am Nachmittag der zuständige Landesrat Christian Gantner (ÖVP). Im Rahmen eines Assistenzeinsatzes wurde ein Hubschrauber für Transport- und Erkundungsflüge angefordert, zudem soll der Lawineneinsatz-Zug zur Unterstützung der lokalen Einsatzkräfte und der Gemeinden in Bereitschaft versetzt werden. Es sei mit einer weiteren Verschärfung der Lawinensituation zu rechnen.

Straßensperren in Tirol und Vorarlberg

Starke Schneefälle haben am Donnerstag sowohl auf den Straßen als auch vereinzelt im Bahnverkehr für Probleme in Tirol gesorgt. Vor allem auf der Brennerautobahn (A13) blieben Lkw ohne Ketten hängen, hieß es von der Polizei. Auf der Inntalautobahn (A12) kam es in den Morgenstunden zu Staus. Ein Unfall, bei dem ein Kleintransporter auf einen Lkw aufgefahren war, führte zudem zu Verzögerungen. Zu Bahnsperren kam es auf der Arlberg- und Brennerstrecke.

Wegen drohender Lawinengefahr mussten zahlreiche Straßen in einigen Tälern gesperrt werden. Dies betraf etwa im Außerfern die Lechtalstraße. Auf vielen Straßen herrschte außerdem Schneekettenpflicht.

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Verkehrschaos auf der A12

Zugstrecken gesperrt

Auch Zugreisenden kam „Frau Holle“ am Donnerstag im Bundesland vereinzelt in die Quere. So war die Arlbergstrecke zwischen Landeck/Zams und Bludenz gesperrt, sagte ein ÖBB-Sprecher. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet. Nach einer Einschätzung der Lawinenkommission am Donnerstagnachmittag wurde entschieden, dass die Arlbergbahnstrecke auch am Freitag bis voraussichtlich 16 Uhr unterbrochen bleibt. Am Freitagvormittag soll neuerlich eine Beurteilung durch die Lawinenkommission erfolgen.

Zudem war die Brennerstrecke zwischen dem Brenner und Steinach nicht befahrbar. Die Strecke soll voraussichtlich bis Freitag 10 Uhr gesperrt bleiben. Auch hier wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Überdies war die Außerfernbahn zwischen Reutte und Garmisch wegen der starken Schneefälle unterbrochen. Auch hier konnte man auf Schienenersatzverkehr zurückgreifen.

Bereits 60 Zentimeter Neuschnee 

"Seit den Nachtstunden sind bereits 50-60 Winterfahrzeuge im Einsatz", berichtet Alexander Holzedl von der Asfinag. In St. Jakob am Arlberg fielen in der Nacht auf Donnerstag bereits 60 Zentimeter Neuschnee. 

Lawine traf Wohnhaus 

In Klösterle am Arlberg ist ein Wohnhaus von einer Lawine erfasst worden, verletzt wurde niemand. Die Schneemassen drangen gegen 3.50 Uhr durch ein Fenster in den Hausgang ein, so die Vorarlberger Polizei. Zu dem Zeitpunkt befanden sich sechs Personen im Gebäude. Die Höhe des Sachschadens an dem etwas abseits gelegenen Haus konnte vorerst nicht beziffert werden, es sei weiter bewohnbar, hieß es.

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Lawinenwarnstufe vier in Tirol und Vorarlberg 

Die Straßenverbindungen über den Arlberg waren am Donnerstag vorerst gesperrt, die Arlberg-Orte waren nicht auf dem Straßenweg erreichbar. Bei tiefwinterlichen Fahrverhältnissen blieben im ganzen Land immer wieder Fahrzeuge hängen. Mit einem Nachlassen der Schneefälle wurde erst am Nachmittag gerechnet.

Bis Donnerstagfrüh fielen verbreitet 40 bis 50 Zentimeter Neuschnee, lokal auch mehr. Dabei kehrte der Winter auch in den Niederungen ein. Oberhalb der Waldgrenze wurde Lawinenwarnstufe vier ausgerufen, die Hauptgefahr ging vom Neu- und Triebschnee aus. Es seien spontane Lawinenabgänge zu erwarten, auch einzelne Wintersportler seien in der Lage, Schneebretter auszulösen, hieß es beim Lawinenwarndienst.

Auch in weiten Teilen Tirols von Schwaz in Richtung Westen herrscht Lawinenwarnstufe vier.

In der Ötztaler Gemeinde Sölden ist Donnerstagmittag eine Lawine auf eine Gemeindestraße niedergegangen. Zwei Skitourengeher lösten die rund 100 Meter breite Schneebrettlawine bei der Abfahrt im freien Gelände aus, berichtete die Polizei. Weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass Fußgänger verschüttet wurden, wurde der Lawinenkegel untersucht. Es wurden keine Personen gefunden. Nach der Räumung und Begutachtung wurde die Straße wieder für den Verkehr freigegeben.

Straßensperren am Arlberg

Der Abgang der "Wildentobel-Lawine" verlegte die Klostertalerstraße (L 97) auf einer Länge von rund 200 Metern, die Straße blieb wegen der Schnee- und Lawinenlage bis auf weiteres gesperrt, so die örtliche Exekutive. Ganz generell gestalteten sich die Verhältnisse am Arlberg schwierig.

Die Arlberg-Schnellstraße (S16) war zeitweise wegen hängen gebliebener Fahrzeuge gesperrt, wegen Lawinengefahr nicht befahrbar war laut ÖAMTC auch die Arlbergstraße (L197) zwischen Langen am Arlberg und St. Anton. Damit waren die Vorarlberger Arlberg-Orte zunächst nicht mehr auf dem Straßenweg erreichbar. Ebenfalls wegen Lawinengefahr gesperrt war der hinterste Abschnitt der Bregenzerwaldstraße (L200), womit auch Warth von der Umwelt abgeschnitten war. Ebenfalls nicht erreichbar war Gargellen im Montafon.

Auch in anderen Regionen mussten auf Vorarlbergs Straßen lange Verzögerungen in Kauf genommen werden. Auf den höher gelegenen Straßen bestand Schneekettenpflicht für Lkw.

Ab Freitag Wetterberuhigung 

Am Freitag klingt der Schneefall in Vorarlberg, dem Tiroler Oberland und im Außerfern bis Mittag endgültig ab. „Im Summe kommen in diesen Regionen verbreitet 30 bis 60 cm Neuschnee zusammen“, sagte Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale.

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Schneemengen im Außerfern 

„Im Arlbergebiet, im Montafon sowie im Paznauntal sind bis zu 1 Meter der weiße Pracht zu erwarten.“ Sonst gibt es nur mehr vereinzelt Schneeschauer und besonders im Süden scheint häufig die Sonne. Auch der Wind lässt deutlich an Stärke nach und weht nur mehr am Alpenostrand lebhaft. Die Höchstwerte liegen zwischen -5 und +3 Grad.

 

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