Wiener Linien: Große E-Busse starten Probebetrieb

Wiener Linien: Große E-Busse starten Probebetrieb
Kleine E-Busse verkehren seit mehr als einem Jahrzehnt in der Innenstadt. Ab sofort sind auch große E-Busse unterwegs.

Die Passagiere dürften kaum einen Unterschied merken. Die Automarke bleibt die gleiche, die Größe bleibt die gleiche, und auch die Innenausstattung gleicht der Bisherigen. Aber: Einige Unterschiede bringen die neuen, großen E-Busse der Wiener Linien, die ab sofort im Probebetrieb unterwegs sind, doch mit sich.

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Jahrelange Erfahrung

Das Offensichtliche zuerst: Sie werden mit Strom statt mit Diesel betrieben. Sie sind deutlich leiser als die bisherigen Busse. Und die Seitenspiegel fehlen. Ersetzt werden diese durch Kameras auf beiden Seiten. Vor allem bei Regen und der Nacht sei die Sicht damit deutlich besser als mit den Spiegeln.

Schon seit mehr als zehn Jahren sammeln die Wiener Linien Erfahrungen mit E-Bussen. Bisher allerdings nur mit kleineren Bussen in der Innenstadt. Der erste große Bus ist in diesem Juli in die Testphase gegangen. "So eine Testphase gibt die Möglichkeit, mit dem Hersteller Rücksprache zu halten und gegebenenfalls Dinge zu ändern", sagt Gudrun Senk, Geschäftsführerin der Wiener Linien für den technischen Bereich. Die Erfahrungen aus dieser Zeit seien bereits so gut und wertvoll gewesen, dass nun die Busse in den Fahrbetrieb genommen werden konnten. Ab sofort sind deshalb auf den Linien 71A (Zentralfriedhof 3. Tor bis Schwechat) und 71B (Zentralfriedhof 3. Tor bis Kaiserebersdorf) vier große E-Busse unterwegs.

Nach jeder Fahrt werden die Busse bei der Schnellladestation an der Endhaltestelle am Zentralfriedhof zwischengeladen. 20 Minuten lang laden die Fahrzeuge an den dort eigens errichteten 300-kW-Ladegeräten. Über Nacht werden die Busse dann im neuen Kompetenzzentrum für E-Mobilität in Siebenhirten – das bald eröffnen wird – voll aufgeladen.

Wiener Linien: Große E-Busse starten Probebetrieb

Wiener Linien: Große E-Busse starten Probebetrieb

Wiener Linien: Große E-Busse starten Probebetrieb

Auf nur vier Fahrzeuge soll sich die E-Bus-Flotte der Wiener Linien aber nicht beschränken. Noch in diesem Jahr wird Daimler Buses Austria weitere zehn Busse liefern, die Anfang nächsten Jahres in Betrieb gehen, sagt Senk. Bis 2025 sollen es 60 große E-Busse sein, die neun Linien befahren. "Vor allem im Süden Wiens, wo die Strecken eher kurz und nicht so steil sind", sagt Senk. Für die deutlich steilere Linie 39A werden – ebenfalls bis 2025 – Wasserstoffbusse angeschafft.

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Die Kosten

Rund 48 Millionen Euro werden bis 2025 für die Anschaffung der neuen Busse und die Errichtung der Schnellladestationen investiert, sagt Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ). Wie bei Pkw ist E-Mobilität noch teuer. Ein konventioneller Bus kostet rund 300.000 Euro, sagt Senk, bei einem E-Bus sei es fast das Doppelte.

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