Wien rüstet sich: Neue Schlafplätze im Stadion

Viele Menschen sitzen an Tischen in einer großen Halle, möglicherweise einer Notunterkunft.
Im VIP-Areal des Ernst-Happel-Stadions wurden weitere Schalfplätze eingerichtet. Laut Caritas werden in Zukunft "noch viel mehr Plätze" benötigt.

Im VIP-Areal im Ernst-Happel-Stadion hat die Caritas am Dienstag mit dem Krisenstab der Stadt Wien neue Notschlafplätze eingerichtet. Dort können nun weitere 80 Flüchtlinge schlafen. Insgesamt gibt es in der Hauptstadt 1.100 Nacht-Plätze (Notquartierplätze). Darunter befindet sich ein ehemaliges Pensionistenzentrum in Simmering und 50 Plätze am Hauptbahnhof. 

Aber: „Wir brauchen rasch zusätzliche Plätze“, sagt Caritas-Wien-Chef Klaus Schwertner. Täglich kommen 3.000 Menschen aus der Ukraine alleine mit dem Zug in Österreich an, sagt er. Tendenz steigend. Laut Innenministerium sind bisher 54.600 Flüchtlinge angekommen. Viele werden weiterziehen - nach Deutschland oder Spanien, heißt es.

Ein großer Schlafraum mit vielen Betten und wenigen Stühlen.

Schlafplätze

80 weitere Schlafplätze wurden von Caritas und Krisenstab der Stadt im VIP-Raum des Ernst-Happel Stadions eingerichtet.

Eine Caritas-Mitarbeiterin bezieht ein Bett in einer Notunterkunft.

Frische Bettwäsche

Eine Putzerei muss noch gefunden werden.

Ein langer Raum mit vielen Betten und einer Person in einer roten „Caritas“-Jacke.

Tägliche Ankünfte

Eine Brandschutztür mit Hinweisschildern, darunter „No Exit“.

No Exit

Die Schlafstelle führt direkt zum Stadion.

Das Ernst-Happel-Stadion in Wien, gesehen von einem Eingangsbereich.

Ernst-Happel-Stadion

Das Ernst-Happel-Stadion ist nur wenige Meter von der Ankunftshalle entfernt.

Schilder von Caritas & Du werben für Ukraine-Nothilfe.

Notquariterplätze

Insgesamt gibt es derzeit 1.100 Notquartierplätze in der Stadt.

Blick auf das leere Ernst-Happel-Stadion in Wien.

Benefizkonzert geplant

Bilderbuch, Kurt Ostbahn, Wanda, Seiler und Speer, Pizzera & Jaus und zahlreiche weitere Größen sollen genau hier am 19. März bei einem Benefizkonzert "We stand with Ukraine" auftreten. 

Gebrauchte Kinderkleidung und Schuhe in Kartons und Säcken, bereit für den Transport.

Ein roter Korb gefüllt mit verschiedenen Konserven, darunter Sardinen, Thunfisch und Heringsfilets.

Ein Karton ist gefüllt mit Packungen von Pampers-Windeln.

Mehrere Stoffbären mit blau-weiß gestreiften Hemden in einem Karton.

Eine Frau mit Maske sortiert Hilfsgüter wie Brot, Desinfektionsmittel und Hygieneartikel.

Am Dienstag verzeichnete die Flüchtlingshilfe UNHCR zwei Millionen Menschen auf der Flucht. Erwartet werden noch weiter Millionen. „Die Hilfsorganisationen aus den Nachbarstaaten sind schon an ihre Grenzen gestoßen“, sagt Schwertner. "Die Menschen werden weiterziehen", sagt er.

In der Sporthalle und jetzigen Ankunfthalle im 2. Bezirk wurden seit Freitag bereits 4.000 Menschen versorgt. Sie werden getestet, medizinisch versorgt, bekommen zu Essen und haben Internetzugang. Es gibt Kinderbetreuung, Kleidung und sogar Katzenklos. „Das wird kein Sprint, sondern ein Marathon“, sagt Schwertner über die wahrscheinlich jahrelang benötigte Hilfe der traumatisierten Menschen, die aus dem Krieg flüchten mussten. Die Registrierung der Geflüchteten soll im Austria Center stattfinden.

Ein Schild des „Train of Hope“-Flüchtlingshilfevereins heißt Geflüchtete auf Deutsch und Ukrainisch willkommen.

Willkommen in Wien

Seit 2. März 2021 ist die ehemalige Sport & Funghalle eine Ankunfthalle für Menschen auf der Flucht.

Vor einem Gebäude namens „Sport & Fun“ stehen Menschen, darunter Familien mit Kinderwagen, neben einem Rettungswagen.

Lange Schlangen

Vor der Halle stehen Menschen in der Schlange: Frauen mit Kinderwägen, Kinder, Jugendliche.

Menschen mit Gepäck stehen in einer Schlange, möglicherweise Flüchtlinge.

Corona-Test

Vorab werden Besucher getestet. Wenn sie positiv sind, werden sie in ein Quarantäne-Quartier gebraucht.

Eine Frau mit Maske und Namensschild „Nina“ steht vor Tischen voller Hilfsgüter.

Train of Hope

Nina Andresen von der Organisation "Train of Hope" hilft vor Ort: "Kinder können hier kurz wieder Kinder sein", sagt sie. 

Viele Menschen sitzen an Tischen in einer Halle, möglicherweise eine Notunterkunft des Wiener Roten Kreuzes.

4.000 Menschen

Seit Freitag wurden hier 4.000 Menschen in Empfang genommen.

Mehrere Schachteln mit FFP2-Kindermasken der Marke Mindmaze sind zu sehen.

Sachspenden

In der Halle stehen Sachspenden zur freien Entnahme: Masken, Windeln, Kleidung.

Auf einem Tisch liegen Zahnpasta, Mundspülung, Zahnbürsten und Haftcreme für Zahnprothesen.

Hygienemittel

In der Halle gibt es auch Duschen für die Menschen. 

In einer Halle sitzen und stehen Menschen an Tischen, einige essen, während Gepäck auf Stühlen steht.

Ein wenig Ruhe

Handy laden, essen, Internetverbindung: Menschen können sich erholen.

Ein Tisch mit gestapelter Kleidung und einem Schild mit der Aufschrift „T-Shirt/Kurzarm“.

Kleidung zur freien Entnahme

In der Halle erhalten sie Kleidung.

In einem Raum stehen Schuhe und Spielsachen bereit, während sich Menschen unterhalten.

Kinder können am Spielplatz spielen

Schulplätze

Die Abläufe in der Ankunftshalle hätten sich schnell eingespielt, die Beratungsangebote würden weiter ausgebaut, so Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) zum KURIER.

Die nächste Herausforderung wartet mit der Suche nach Schulplätzen jedoch bereits. Aktuell sitzen etwas mehr als 20 geflüchtete Schulpflichtige in Wiener Klassen, Wiederkehr rechnet freilich mit deutlich mehr. Aus diesem Grund sucht die Stadt nun Ukrainisch sprechende Lehrkräfte und will dahingehend auch jene ansprechen, die selbst geflüchtet sind.

Momentan werden die Kinder in die Regelklassen integriert. Je mehr ankommen, desto eher wird es aber auch nötig sein, eigene Klassen zu bilden. Das präferierte Modell sei „natürlich“ die Integration in bestehende Klassen, so Wiederkehr, viel wichtiger jedoch: „Wir garantieren jedem Kind einen Schulplatz.“

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