Wie Red Bull die Sperre des Salzburger Flughafens umgeht

Wie Red Bull die Sperre des Salzburger Flughafens umgeht
Die neue Firmenzentrale im Süden Salzburgs hat einen temporären Landeplatz für Hubschrauber.

Die Sperre des Flughafens wegen der Pistensanierung führt zu erhöhter Reisetätigkeit. Viele Manager und Geschäftsleute müssen für ihre Geschäftsreisen auf andere Flughäfen wie München, Linz oder Wien ausweichen. Alle? Nein, denn eines der größten Salzburger Unternehmen hat für das Umgehen der Sperre weder Kosten noch Mühen gescheut.

Wie der KURIER in Erfahrung brachte, hat Red Bull für das gehobene Management in der neuen Firmenzentrale in Elsbethen einen temporären Heliport eingerichtet. Mehrmals wöchentlich starten und landen Hubschrauber, auf einem Parkplatz ist sogar ein temporärer Hangar aufgebaut. Das Unternehmen selbst will sich auf Anfrage dazu nicht äußern, die zuständige Behörde bestätigt aber den Unternehmensheliport.

Für Abflüge und Landungen außerhalb eines Flughafens braucht es laut Luftfahrtgesetz eine Bewilligung durch den Landeshauptmann. Diese liegt vor. „Es besteht eine Genehmigung, die Zahl der Flüge ist beschränkt“, sagt ein Sprecher des zuständigen Verkehrslandesrats Stefan Schnöll zum KURIER. Zudem besteht in den Nachtstunden ein Flugverbot.

Wie Red Bull die Sperre des Salzburger Flughafens umgeht

Das Top-Management von Red Bull ist von der Pistensanierung am Flughafen nicht betroffen.

Neue Firmenzentrale

Der private Hubschrauberverkehr ist während der Flughafensperre komplett eingestellt. Einzig Polizei, Rettung und Bundesheer dürfen fliegen. Das betrifft selbstredend auch die Red-Bull-Flugbasis im Hangar-7 am Flughafen. Die „Flying Bulls“, quasi die Unternehmensflotte, sind aktuell zum Nichtstun verurteilt.

Dafür ist in Elsbethen auch abseits der Hubschrauberflüge umso mehr los. Wie am Flughafen wird auch im Süden Salzburgs gebaut. Der Standort in Elsbethen wird die neue Firmenzentrale von Red Bull und ist schon fast fertig. Mehr als 700 Mitarbeiter arbeiten bereits auf dem Gelände der ehemaligen Rainer-Kaserne. Diese hat das Unternehmen im Jahr 2012 um 23,5 Millionen Euro vom Bund gekauft.

Mehrere Teile des zwischen 1938 und 1940 errichteten Areals stehen unter Denkmalschutz. Der Konzern hat das Gelände in „Red Bull Base“ umbenannt und einem dezenten Firmen-Branding unterzogen. Im Endausbau sollen bis zu 1.800 Mitarbeiter in der neuen Zentrale arbeiten. Aktuell wird die Tiefgarage mit 1.200 Stellplätzen gebaut, 2020 soll der Umbau fertig sein.

Flughafen Ende Mai fertig

Bedeutend schneller wird die Pistensanierung am Flughafen abgeschlossen sein. Ab 29. Mai sollen Flugzeuge und Hubschrauber wieder starten und landen können. Trotz sehr schlechten Wetters – auch am Mittwoch regnete es bei Temperaturen um fünf Grad immer wieder – liegen die Arbeiten noch im Plan.

Langsam werden die vorab eingeplanten Reservetage aber weniger. „Es bleibt bis zum letzten Tag spannend“, sagt Rudolf Lipold, stellvertretender Flughafen-Chef. Aufgrund des besser prognostizierten Wetters können wohl auch die „Flying Bulls“ Ende Mai wieder in ihren Hangar-7 einziehen.

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