Wie die Schule weniger Bildungsverlierer produzieren kann
Die Zahlen sind dramatisch: Jeder vierte Schulabgänger verlässt die Schule, ohne grundlegende Fertigkeiten in Mathematik und Deutsch. Das hat Folgen für den Arbeitsmarkt und für die Jugendlichen selbst: Sie werden wohl nie von ihrer Arbeit leben können.
Das ist in Österreich nicht anders als in Deutschland, wo im August das Startchancen-Programm ins Leben gerufen wurde. Insgesamt 20 Milliarden Euro investiert das Nachbarland in den nächsten Jahren in jene Schulen, in denen besonders viele Migranten und von Armut betroffene Menschen sitzen. Anne Keilig, die im deutschen Bildungsministerium das Programm leitet, erläutert, warum das Programm zustande kam: „Alle haben einen enormen Handlungsdruck“. So erreichte man, dass Bund und Länder – sie beteiligen sich jeweils zum 50 Prozent an den Kosten – an einem Strang ziehen. Insgesamt 4.000 Schulen, zumeist Volksschulen, werden an dem Programm teilnehmen.
Direktion zentral
Eine zentrale Rolle zur Verbesserung der Schülerleistungen spielt die Schulleitung. Sie muss ein Konzept entwickeln und auch umzusetzen. Damit das Geld effizient eingesetzt wird, werden die Maßnahmen wissenschaftlich begleitet.
Die Arbeiterkammer sieht das Programm als Vorbild für Österreich. Hier gibt es für Brennpunktschulen zwar das Programm: „100 Schulen, 1.000 Chancen“ – allerdings profitiert davon nur jeder zehnte Standort, der Unterstützung bräuchte. Auch ist die Finanzierung weitaus geringer und nicht auf Dauer gesichert. Eine Aufgabe für die nächste Regierung.
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