Ziel war, den Ist-Stand zu erheben und Verbesserungen zu empfehlen. Was die Experten der Bundesregierung rieten, blieb vorerst geheim. Ihre Schlussfolgerungen dürften aber in den öffentlichen Bericht der Corona-Kommission einfließen. Da mit Generalmajor Rudolf Striedinger ein Offizier an der Spitze von "Gecko" steht, könnte der Expertise des Heeres in Sachen Logistik bei der weiteren Ausrollung der PCR-Tests künftig eine wichtige Rolle zukommen.
Allerdings erkannten die Länder bereits vor dem Gipfel, dass dringend Nachbesserungen nötig waren, um PCR-Tests auch in ländliche Dörfer ohne städtische Infrastruktur zu bringen. Zudem überschritten Wartezeiten auf Ergebnisse mangels Laborkapazität in Extremfällen zuweilen deren Gültigkeitsdauer.
In der Steiermark etwa ging deshalb Mitte Dezember ein neues Labor einer Gemeinschaft unter Federführung der Tauernkliniken in Betrieb, das pro Woche bis zu 100.000 PCR-Tests analysieren kann. Es entlastet wiederum das Salzburger Labor, das die steirischen Proben bisher bearbeitete. Auch das Burgenland will ein eigenes Labor hochziehen, Details gab es dazu am Montag nicht: Das Land verwies bloß auf eine Pressekonferenz kommende Woche. Kärnten würde eine Kapazität von bis zu 25.000 Gurgeltests wöchentlich schaffen, das Bundesland steht aber vor einem anderen Phänomen: Pro Woche werden laut Krisenstab nur 3.000 bis 4.000 abgegeben. In Niederösterreich ist das ähnlich: Der Rücklauf der zwei Millionen Gurgel-Testkits betrug laut Krisenstab bisher nur elf Prozent.
Ausbau nötig
Das Wiener Labor Lifebrain könnte seine Kapazitäten ausbauen, allerdings nur "kurzfristig", wie Geschäftsführer Michael Havel gegenüber Ö1 erläuterte: Er empfiehlt jedoch, zwei oder drei weitere, ähnlich große Labors neu zu errichten, die die gleichen Kapazitäten wie jenes in Wien haben. Lifebrain analysiert täglich bis zu 350.000 Proben.
In den meisten Bundesländern werden positive PCR-Tests wie in Wien auf die Mutante vorab untersucht. Die Auswertung der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zeigt, dass Omikron auf dem Vormarsch ist: 1.697 nachgewiesene Fälle gab es Stand Montag in Österreich, 1.095 allein in Wien vor fünf Wochen waren es bloß sechs Fälle in ganz Österreich. In Wien ist Omikron mit mehr als 50 Prozent die dominierende Variante, in der Steiermark liegt die Quote bei rund 30 Prozent, in Niederösterreich bei 15 Prozent.
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