Wetter: Und plötzlich ist es fast Sommer

Wetter: Und plötzlich ist es fast Sommer
Der Oktober 2022 könnte der wärmste der Messgeschichte werden.

Diese Bauernregel ist eindeutig: Ist der Oktober warm und fein, kommt ein scharfer Winter drein.

Falls das stimmt, heißt das, sich warm anzuziehen, wenn auch noch nicht so bald. Denn der Oktober 2022 liegt nach derzeitigem Stand um 2,5 Grad über dem Durchschnitt und ist auf dem besten Weg, einer der wärmsten in der 256-jährigen Messgeschichte überhaupt zu werden.

„Unter den Top drei ist er jedenfalls“, analysiert Christoph Matella vom Wetterdienst Ubimet die vorliegenden Daten. Größer waren die Abweichungen von den für diesen Monat üblichen Durchschnittstemperaturen bisher nur drei Mal: 1795 war der amtierende Rekord-Oktober um 2,8 Grad zu warm, der Oktober 1811 folgt mit 2,7 Grad über dem Durchschnitt und jener aus 2001 mit 2,5 Grad.

Ein Stockerlplatz

Da die langfristigen Prognosemodelle keine beständigen Kaltlufteinbrüche vorhersagen und derzeit ungewöhnlich warme Luftmassen über Europa liegen, dürfte sich der diesjährige Oktober zumindest den dritten Stockerlplatz mit 2001 teilen. Üblich sind in Österreich je nach Region im letzten Monatsdrittel Tageshöchstwerte zwischen 8 und 16 Grad, heuer pendeln sie konstant zwischen 14 bis 20 Grad, im Westen sogar noch mehr.

An dem schönen Wetter soll sich laut der Prognose der Meteorologen auch in den kommenden Tagen nichts ändern. Die Tageshöchstwerte erreichen durchwegs bis zu 23 Grad; im Westen werden durch den Föhn bis zu 24 Grad, wenn nicht gar 25 Grad, erwartet – also beinahe sommerlich warme Temperaturen.

„Ein Wintereinbruch ist überhaupt nicht in Sicht, die Schneefallgrenze liegt zur Zeit bei 2.500 Meter – und das Mitte, Ende Oktober“, beschreibt Meteorologe Matella. „Das ist ein klares Zeichen des Klimawandels.“ Wobei, niederschlagsreich war dieser Oktober ohnedies nicht: Von Osttirol über die Südsteiermark in das Burgenland fiel regionsweise bis zur Monatsmitte überhaupt kein Regen.

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