Hochsommer sagt Adieu: Zwei Tiefs nehmen Österreich in die Zange

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Von Donnerstag auf Freitag regnet es im ganzen Land - bis zu 100 Liter pro Quadratmeter. Die 30-Grad-Marke ist vorerst nicht in Sicht.

Mit "Venedig im Regen" ist Thomas Forstner 1991 als Österreich-Kandidat beim Song Contest untergegangen: 0 Punkte. Am heutigen Mittwoch, an dem Wien den Zuschlag als Gastgeber für den ESC 2026 erhalten hat, könnte der Lied-Titel als Wetterprognose aber nicht stimmiger sein.

Ab der Nacht auf Donnerstag besteht in der Region um die Lagunenstadt "große Unwettergefahr", warnt der Meteorologiedienst Kachelmannwetter. Es seien beachtliche Regenmengen, teils großer Hagel und Sturm zu befürchten. Das dahinterstehende Italientief wird sich auch in Österreich bemerkbar machen. Und nicht nur das.

Wetterumschwung

"Es kommt noch ein Tief über Frankreich dazu", sagt Steffen Dietz vom Wetterdienst Ubimet. "Am Donnerstag nehmen diese zwei Wettersysteme Österreich in die Zange", erklärt der Meteorologe. "Beide zusammen sorgen für eine vorübergehende Umstellung der Wetterlage. Es wird allgemein im ganzen Land nass."

Im Westen Österreichs war die Wetterumstellung bereits am Mittwochmorgen spürbar. Der Himmel präsentierte sich bewölkt, zeitweise regnete es. Am Donnerstag sorgt das Frankreich-Tief dafür, dass sich der Regen intensiviert. "Er breitet sich von Vorarlberg bis ins südliche Oberösterreich und die niederösterreichischen Voralpen aus", so Dietz. 

Der Regen soll "mit teilweiser hoher Intensität" bis Freitagfrüh anhalten. Häufig fallen innerhalb von 24 Stunden 40 Liter Regen pro Quadratmeter, regional können es auch 60 Liter sein. Im Raum Bregenz in Vorarlberg können sogar bis zu 100 Liter Wasser im genannten Zeitraum vom Himmel fallen.

Von Kärnten bis nach Wien

Der Süden und Osten Österreichs bekommt den Regen mit dem zweiten Wettersystem von Italien her geliefert: "In Kärnten geht es am Donnerstag schon nass los. Der Regen breitet sich dann Richtung Wien aus und zieht dann Richtung Osten ab", prognostiziert der Meteorologe.

Am Freitag bessert sich das Wetter dann zwar in ganz Österreich. "Aber hinter diesem Regen sind die Temperaturen gedämpfter. Es wird etwas kühler als zuletzt", erklärt der Ubimet-Experte. In Wien ist etwa mit 23 Grad zu rechnen, gepaart mit Wind "kann sich das aber durchaus kühler anfühlen."

17 bis maximal 26 Grad sind am Freitag in Österreich zu erwarten, im Schnitt bewegen sich die Temperaturen in Österreich um die 20-Grad-Marke. "Am Wochenende bleiben die Temperaturen auf diesem Niveau. Aber das Wetter selber ist nicht unfreundlich", gibt der Meteorologe zumindest etwas Positives mit auf den Weg. 

Dem Hochsommer auf der Spur

Der Hochsommer hat sich vorerst einmal verabschiedet. Und ob er noch einmal ein Comeback gibt, ist ungewiss. "So richtig hochsommerliche Temperaturen über 30 Grad sehe ich erst mal nicht. Aber am Montag wird es wieder wärmer. Aber ehr um die 25 Grad, vielleicht mal 27 Grad." Aber das sei ja de facto "sommerlich." Also durchaus Badewetter.

Der meteorologische Sommer endet mit dem August. Aber das will noch nichts heißen. "Wir haben in den letzten Jahren immer wieder mal gesehen, dass der September durchaus heiß sein kann." Es kann also durchaus noch einmal an und über die 30-Grad-Marke gehen. 

Bis Anfang September sollte man sich laut Mittelfristprognosen eher auf 25 Grad einstellen. Für jene, die mit großer Hitze nichts am Hut haben, sind das durchaus gute Aussichten. Und für alle anderen gibt es noch Hoffnung.

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