Endlich in den Sommer starten

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Uns steht ein sonniges Wochenende bevor. Bis Mittwoch wird es dann richtig heiß: 38 Grad!

Nach der langen Regenzeit kündigt sich nun endlich ein sonniges Wochenende an. Und danach wird es richtig heiß: Für Mitte kommender Woche werden Höchstwerte von bis zu 38 Grad erwartet.

Während heute, Freitag, von Vorarlberg über das westliche Niederösterreich bis in die Obersteiermark Wolken dominieren, ist es im Osten und Südosten großteils trocken und überwiegend sonnig mit maximal 27 Grad. Ab Samstag beginnt das Temperatur-Niveau (29 Grad) kontinuierlich zu steigen. Für den Sonntag zeigen die Wettermodelle bereits warme 33 Grad. Und die Temperaturen klettern munter weiter: Montag, Dienstag und Mittwoch soll in Ostösterreich Tropenhitze bis 38 Grad herrschen.

Starkregen und Hagel

Lokale Gewitter, vor allem im Bergland, können Starkregen und Hagel bringen. Auch der Schnee auf den Bergen schmilzt weiter. „Hochwasser-Szenarien gibt es aber keine mehr“, garantiert Andreas Meingaßner vom Wetterdienst Ubimet.

Der rasante Anstieg der Temperaturen ist auf die aktuelle Südströmung – kommend aus Afrika – zurückzuführen. „Somit wird es auch in den Nächten sehr warm. 20 und mehr Grad sind in den Ballungsräumen zu erwarten“, weiß Meingaßner.

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Ein Blick auf die Temperaturentwicklung zeigt, dass die Werte seit dem 1. Juni von durchschnittlichen 14 Grad bis kommenden Mittwoch, also im Zeitraum von nur 19 Tagen, um 24 Grad in die Höhe schnellen werden. Eine ähnliche Hitze-Rallye ist in den Wetter-Statistiken nicht zu finden. „Dieser Sprung in so kurzer Zeit ist tatsächlich außergewöhnlich“, bestätigt der Ubimet-Experte.

Ganz ähnlich argumentiert Mojib Latif, renommierter Klimaforscher vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel: „Wir müssen uns in Zukunft auf häufigere Hitzewellen, aber auch verstärkt auf Hochwasser einstellen. Das Wetter wird in den kommenden Jahrzehnten extremer. Diese Entwicklung ist durch den steigenden CO2-Ausstoß programmiert. Die hausgemachte Erderwärmung läuft.“ Latif weiter: „Das bedeutet aber nicht, dass jetzt jeder Sommer heißer wird als der vorangegangene.“

Endlich in den Sommer starten

Wie sich die Erwärmung in der Realität – heruntergebrochen etwa auf Wien – auswirkt, zeigen die meteorologischen Messungen. So schwitzte Wien am 23. Juni 2003 bei 35,7 Grad. Am heißesten Tag im Juni des Vorjahres kletterten die Höchstwerte schon auf 37,7 Grad. Ein klares Indiz für eine kontinuierliche Erwärmung.

„Die Konstitution der Bevölkerung ist in bestimmten Regionen auf diese Temperaturen nicht ausgelegt. Evolution geht mit der Erwärmung nicht parallel. Kranke und Schwache werden unter den Hitzewellen extrem leiden“, sagt Klimaforscher Latif. Nachsatz: „Problematiken dieser Art aber entwickeln sich über mehrere Jahrzehnte.“

Die Wetterlage in der unmittelbaren Gegenwart wird sich nach Mittwoch wieder stabilisieren. Ubimet-Meteorologe Meingaßner: „Nach der Hitzewelle pendeln sich die Temperaturen im langjährigen Sommermittel ein.“

Das Hochwasser der vergangenen zwölf Tage beeinträchtigte die Wasserqualität in der Donau extrem. Aus diesem Grund ist – zumindest noch heute Freitag, wahrscheinlich aber auch über das Wochenende – ein Badeverbot auf der Neuen Donau aufrecht. Umweltmediziner der MA 39 müssen das Gewässer erst freigeben. Diese Wasserqualitäts-Untersuchung muss jedoch erst durchgeführt werden. In der Alten Donau (Gänsehäufl) bestehen hingegen keinerlei Gesundheitsbedenken.

An Baden nicht zu denken ist auch im Strandbad Klosterneuburg – und das nicht nur kommendes Wochenende: „Wir haben mit den Aufräumarbeiten begonnen und hoffen, dass bis Ferienbeginn wieder ein Badebetrieb möglich ist“, sagt eine Mitarbeiterin der Klosterneuburger Bäderverwaltung.

Die Liegewiesen sind noch verschmutzt und gesperrt, Sperrmüll türmt sich auf Freiflächen, der Donau-Altarm ist nach der Flut mit Fäkalkeimen belastet und das Becken ist voller stinkendem, schlammigem Wasser. Daran wird sich in den kommenden Tagen nichts ändern: „Wir können das Becken erst auspumpen, wenn der Grundwasserspiegel wieder gesunken ist.“

In den oberösterreichischen Badeseen werden zur Zeit Wasserkontrollen durchgeführt, baden ist uneingeschränkt erlaubt.

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