Obdachlosen misshandelt: Wenn Polizisten Grenzen überschreiten

Obdachlosen misshandelt: Wenn Polizisten Grenzen überschreiten
Nur selten werden Beamte zur Rechenschaft gezogen. Schläge kosteten 2.000 Euro.

Ein Polizist, der seinen Handschuh mit Pfefferspray besprüht haben soll und damit einem schlafenden Obdachlosen das Gesicht einreibt – der Vorfall vom 26. März vor dem Wiener Obdachlosen-Tageszentrum Josi wurde am Wochenende bekannt – der KURIER berichtete. Zeugen meldeten den Vorfall, der Polizist wurde suspendiert.

„Ein Einzelfall, kein strukturelles Problem“, heißt es dazu aus dem Innenministerium. Doch es nicht das erste Mal, dass Übergriffe der Polizei auf Obdachlose bekannt werden. Annika Rauchberger von der Wiener Bettellobby berichtet davon, dass Bettlern von Polizisten Geld weggenommen werde – ohne Quittung. Auch erzählt sie von Schilderungen obdachloser Frauen, die sich in Polizeiinspektionen vor den Beamten ausziehen mussten. Körperliche Angriffe, wie jener vor dem Josi, würden seltener vorkommen – zumindest in der Öffentlichkeit.

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