„Unser Anliegen ist es, bei Jung und Alt Interesse für die Natur zu wecken und gleichzeitig auf die globale Bedrohung durch das drohende Aussterben von Honig- und Wildbienen aufmerksam zu machen“, sagt Michaela Panzenböck, Lektorin an der Uni Wien, durch das Netz ihres Imkerhuts. Würde es keine Bienen mehr geben, hätte das gravierende Folgen. „Zum Beispiel würde das Frühstück zwar aus Brot und Müsli bestehen, denn Getreide ist eine der wenigen Pflanzen, die durch Wind bestäubt wird“, sagt Imker Sigi Finkl. Das Müsli müsste man allerdings trocken essen, denn nicht einmal Milch gäbe es. Der Klee, ein wichtiges Nahrungsmittel der Kuh, würde ohne Bienen nicht existieren.
Jährlich bietet das didaktische Projekt 15 Plätze für Lehramtstudierende, die sich ein Jahr lang um die Bienen kümmern und Schüler durch den Garten führen. Seite an Seite mit der Biene bringen sie den Schülern Naturverbundenheit näher.
Dabei sammeln die angehenden Lehrerinnen und Lehrer nicht nur erste Unterrichtserfahrung, sondern lernen auch, wie man Honigbienen in der Schule halten könnte und zusammen mit Schülern imkert. „Die Kinder staunen meist über die Waben“, sagt Studentin Miriam Körbl. Es sei einer der wenigen Kurse, in denen man mit Schülern interagiere. Auch im Sommer möchte sie die Bienen nicht alleine lassen: „Ich arbeite gerne mit ihnen. Und Wachstücher, Seifen oder Honig herzustellen, ist einfach supercool.“ Nicht nur Miriam ist begeistert.
Jeder Bienenstock hat seinen eigenen Paten, der ihn betreut. Die jeweilige Königin bekommt sogar einen Namen, zum Beispiel „Queen Elizabee“ oder „Wasabee“.
Der Unterschied zu normalen Unterricht ist groß, doch das sei laut Projekt-Gründerin Andrea Möller auch gut so. „In den vergangenen Jahrzehnten wurde der Biologieunterricht immer mehr zum Buchunterricht.“ Das wolle sie ändern.
Die Nachfrage ist groß, doch um das Projekt auszuweiten, fehlt es noch an Mitarbeitern. „Bee.Ed“ soll jedenfalls dafür sorgen, dass zukünftige Generationen achtsam mit Bienen umgehen – und auch weiterhin Müsli mit Milch essen können.
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