Wanze treibt Landwirte zur Verzweiflung
Wenn Bernhard Osterer dieser Tage durch seine Gemüsefelder geht, dann streift sein Blick mit besonderer Sorge über die Blätter und Früchte. Das, wonach der Bio-Landwirt Ausschau hält, ist die Grüne Reiswanze. Seit einigen Jahren hat sich der Schädling auch in dem Betrieb in Tribuswinkel (Bezirk Baden) breitgemacht, den Bernhard Osterer und sein Bruder Thomas führen.
„Beim Zuckermais haben wir jetzt im September einen Totalausfall“, berichtet Thomas. Schäden hinterlässt die Wanze aber an allen Obst- und Gemüsesorten. Denn mit ihrem Saugrüssel sticht sie die Früchte an, die dadurch fleckig werden, manchmal auch übel riechen und schmecken. Weil man als Bio-Betrieb keinerlei Pestizide einsetzt, bleibt den Osterers nur das händische Absammeln der Gelege der Reiswanzen von ihren Pflanzen.
Erfolge habe auch der Einsatz eines natürlichen Feindes, der Schlupfwespe, gebracht, erzählen sie. Die Tiere werden im Folientunnel, der die Tomaten-, Paprika- und Gurkenpflanzen schützt, ausgesetzt.
Unter Beobachtung
Dazu rät auch die Landwirtschaftskammer NÖ, wo das Reiswanzen-Problem bereits bekannt ist. Die Anzahl der Gelege habe in den letzten Jahren stetig zugenommen, heißt es auf KURIER-Nachfrage. Auch Pflanzenschutzmittel würden nur geringe Wirkung im Kampf gegen den Schädling zeigen. Man hat bereits ein Monitoring eingerichtet, um die Entwicklung der Wanzen-Population in Niederösterreich zu beobachten. Ausgewertete Daten liegen diesbezüglich allerdings noch keine vor.
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