Waffenverbot: Georg Dornauer darf bald wieder scharf schießen
Es war ein für Georg Dornauer folgenschwerer Besuch bei seinem Parteikollegen und Burgenland-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil: Im November 2019 flog Tirols SPÖ-Landeschef Richtung Osten. Was er zuvor übersehen hatte:
Auf der Rückbank seines am Flughafen Innsbruck geparkten Autos lag noch sein Jagdgewehr - bei hinten geöffnetem Fenster.
Security-Mitarbeiter entdeckten die Waffe, die sichergestellt wurde. Dornauer machte den "Fehler, den ich eingestehe und für den ich mich aufrichtig entschuldige" selbst publik. Für ihn - damals noch Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Sellrain, in der er auch Jagdleiter war - endete die Causa jedoch mit einem von der BH Innsbruck erlassenen Waffenverbot.
Beschwerde abgewiesen
Das war aus Sicht des heutigen Landeshauptmann-Stellvertreters überschießend. Eine Beschwerde gegen den Bescheid scheiterte aber vor dem Landesverwaltungsgericht. Für die Richterin war es grobe Fahrlässigkeit, dass die Waffe mit angestecktem Magazin im Auto bei geöffnetem Fenster gebrauchsfertig gelegen sei.
Dornauer musste auch seine Jagdkarte abgeben. Nun darf er aber auf ein Comeback bei der Pirsch hoffen, wie er auf Anfrage bestätigt: Nach Ablauf einer Frist von fünf Jahren seit seinem "unendlichen Missgeschick, das ich sehr bedauere, darf ich jetzt einen Antrag auf Aufhebung des Bescheids stellen."
Der SPÖ-Landesrat geht davon aus, dass die Behörde diesem Ansinnen entspricht "und ich meinem bescheidenen Hobby wieder nachgehen darf." Als Jagdleiter will er kein Comeback geben: "Ich will mich nicht an die Spitze drängen."
Zurück im Revier
Im Revier seiner Heimatgemeinde habe er aber jedenfalls "ein Ticket", um sich dort wieder als Weidmann betätigen zu können. Er werde aber ohnehin nicht oft auf die Jagd gehen können, weil es seine Zeit nicht erlaube, so der Tiroler SPÖ-Chef, der 2005 seine Jagdprüfung abgelegt hatte.
Das Waffenverbot war seinerzeit zwar unbefristet ausgesprochen worden. Nach einer gewissen Zeit darf aber eben dessen Aufhebung beantragt werden. Dornauer hatte 2019 versichert, "dass eine derartige Verwahrung der Waffe meinerseits weder vorsätzlich war, noch meiner langjährigen jagdlichen Praxis entspricht".
Wie es überhaupt dazu kam, dass sein Gewehr im Auto herumlag, erklärte er übrigens so: Am Tag vor seiner Abreise habe er eigentlich ins Revier gewollt. Da das Wetter aber schlecht war, ging er stattdessen in sein Büro. Später besuchte er die Hubertusfeier im Ort und vergaß dabei das Gewehr im Auto, mit dem er dann am nächsten Morgen zum Flughafen fuhr.
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