Bei der Landwirtschaftskammer Kärnten betont man, dass dies nicht der Fall sei. „Es werde sehr wohl geprüft, ob der Käufer ein berechtigtes Interesse für den Erwerb habe“, heißt es. Einen Schilderwald und verängstigte Touristen wolle man vermeiden. Wie viele Warnhinweise in den ersten beiden Tagen verkauft wurden, könne man nicht beziffern.
Eines ist aus Sicht der Landwirtschaftskammer aber klar: Die Tafeln seien dafür gedacht, im Ernstfall betroffene Almbauern vor „allfälligen Haftungen“ zu bewahren. Klar ist auch die Position der Naturschutzorganisation WWF: „Das fällt unter Angstmache, was komplett unverantwortlich ist.“
Keine Wolfskadaver im Stausee
Doch die Wolfswarnschilder sind nicht die einzige Neuerung, die sich im Umgang mit dem eigentlich streng geschützten Wolf abzeichnet. Kärnten ist das einzige Bundesland Österreichs, in dem das Raubtier seit gut einem halben Jahr in Ausnahmen bejagt werden darf.
Abschüsse soll es bisher keine gegeben haben. Auch wenn sich hartnäckige Gerüchte halten, dass immer wieder Wolfskadaver in Stauseen oder Rechen von Kraftwerken entdeckt worden seien. Die Antwort von offizieller Seite dazu ist eindeutig: Fake News.
Jagd per Nachtsichtgerät
Realität könnte hingegen bald die Bejagung des Raubtiers auch des nächtens werden. Die Jägerschaft wünscht sich hierfür den Einsatz von Nachtsichtgeräten, der in Kärnten noch verboten ist. Einzig Schwarzwild darf laut dem Kärntner Jagdgesetz seit dem Jahr 2021 per Nachtsichtgerät bejagt werden.
Erst am Dienstag wurde eine Resolution im Landtag eingebracht. Bis 21. Juli könnte es eine Entscheidung geben. Bevor es zur Umsetzung kommt, dürfte aber noch eine Verordnung, inklusive dazugehöriger Begutachtungsfrist, abzuwarten sein.
Wie viele Wölfe durch Kärnten streifen, war bisher nicht bekannt. Der Wolfsbeauftragte des Landes Kärnten, Roman Kirnbauer, nennt im Gespräch mit dem KURIER nun erstmals eine Zahl: „Wir haben heuer bisher fünf Wölfe eindeutig nachgewiesen. Sie alle stammen aus Italien“, sagt Kirnbauer.
Bei allen fünf soll es sich um Männchen handeln. Im vergangenen Jahr wurden elf Individuen im Süden Österreichs nachgewiesen. Nicht nur aus Italien, auch aus Polen und vom Balken. Eine Spur auf ein Wolfsrudel oder Nachwuchs, der in Kärnten aufgrund des Auftauchens von weiblichen Wölfen heuer vermutet wurde, gibt es hingegen nach wie vor nicht.
Kommentare