Vorarlberg baut Elektro-Busflotte massiv aus

Symbolbild.
In den nächsten drei Jahren werden mit Bundesförderung 56 neue E-Busse angeschafft, bis 2050 80 weitere - Personalsuche bei Buslenkern als Herausforderung.

Vorarlbergs öffentlicher Bus-Fuhrpark wird massiv in Richtung Elektroantrieb ausgebaut. In den nächsten drei Jahren sollen dank einer Bundesförderung 56 neue E-Busse dazukommen, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Vorarlbergs Mobilitätslandesrat Daniel Zadra (beide Grüne). Bis 2050 will Vorarlberg weitere 80 E-Busse beschaffen.

Der Bund fördert das Vorhaben über das EBIN-Programm (Emissionsfreie Busse und Infrastruktur) zunächst mit 21 Mio. Euro. Die Gesamtkosten für die 56 E-Busse und den Bau neuer Ladestationen belaufen sich auf 41,5 Mio. Euro, hieß es bei einem Pressetermin am Montag in Wolfurt in der ÖBB-Postbusgarage. "Sobald diese Fahrzeuge im Einsatz sind, haben wir 16 Prozent der gesamten Vorarlberger Busflotte dekarbonisiert", erklärte Zadra. In zwei weiteren Fördertranchen sollen bis 2025 weitere 80 E-Busse folgen. Diese sollen flächendeckend überall zum Einsatz kommen, wo die Steigungen nicht zu stark sind, hieß es.

"Lenker lieben sie"

Laut Christian Hillbrand, Geschäftsführer des Vorarlberger Verkehrsverbunds (VVV), haben die bisher vier E-Busse im Land ihre Probezeit bestanden. "Die Lenker lieben sie inzwischen", sagte er. Die Testfahrzeuge hätten nicht nur einige hunderttausend Kilometer überstanden, sondern auch wichtige Daten für die Weiterentwicklung elektrischer Antriebstechnologie geliefert. Laut Mathias Schönherr, Verkehrsleiter der ÖBB Postbus AG, ist aber die Suche nach Buslenkern eine Herausforderung, dazu starte man eine Offensive. Bereits 20 Prozent der 330 Lenker seien Frauen, warb Schönherr mit einer guten Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Der Verkehrsverbund Vorarlberg führte bereits 2014 einen ersten Testbetrieb mit einem rein elektrisch angetriebenen Linienbus durch. Seit Anfang 2018 wurde gemeinsam mit der ÖBB-Postbus GmbH und dem Land Vorarlberg an einem konkreten Beschaffungsprojekt für Elektro-Linienbusse gearbeitet. Im Februar 2020 fuhren die ersten vier E-Busse auf den Linien zwischen Bludenz, Feldkirch und weiter nach Götzis (Bezirk Feldkirch). Im September 2020 waren die ersten E-Busse in Vorarlberg im Überland-Betrieb im Einsatz. Alpine Lagen sowie der dichte, urbane Verkehr mit Heizung im Winter und Klimaanlage im Sommer bedeuten nach wie vor eine Herausforderung für die Reichweite der E-Busse, die mit maximal 290 Kilometer angegeben wird. Dazu kommt ein Anschaffungspreis von rund 580.000 Euro pro Bus.

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