Und der konterkarierte im Gespräch mit dem KURIER die Ansagen von Mattle, für den sowohl Schwarz-Rot als auch eine Dreier-Koalition infrage kommt – so zumindest die Aufstellung für den Verhandlungspoker.
Eine Regierungsbeteiligung der Neos „ist für den Wirtschaftsbund keine Option“, ließ Walser aufhorchen. Das sei auch mit Wirtschaftsbundobmann Franz Hörl, im Gegensatz zu Walser Mitglied des Landesparteivorstands, so abgesprochen.
Ohne die Neos fielen gleich zwei von drei Varianten für eine mögliche Dreier-Koalition (ohne SPÖ, aber mit den Kleinparteien) flach. Übrig bliebe nur die Option Schwarz-Grün-Liste Fritz.
Walser bekräftigte gegenüber dem KURIER zudem, schon „immer ein Freund von Zweier-Koalitionen“ gewesen zu sein und meinte dann noch zum Ö1-Mittagsjournal: „Es gibt zwei Varianten.“
Damit stößt der Wirtschaftskammerpräsident, der selbst gerne Landeshauptmann geworden wäre, auch noch die Tür zu Schwarz-Blau wieder auf, die Mattle schon im Wahlkampf geschlossen hatte, was dieser am Sonntag erneut bekräftigte.
Wirtschaftsbundobmann Hörl macht aus seiner Abneigung gegenüber den Neos auf Anfrage zwar kein Hehl, die Aussagen von Walser wollte er aber nicht kommentieren: „Ich äußere mich nicht zu Koalitionsverhandlungen.“
"Da kann der Walser kopfstehen"
Deutlicher wurde da schon der geschäftsführende AAB-Chef Dominik Mainusch, der auf Anfrage meinte: „Wir machen keine Koalition mit den Blauen. Da kann der Walser kopfstehen. Der AAB würde dem nicht zustimmen.“
Für Anton Mattle ein durchaus ruppiger Start in die Sondierungen, die er ab Dienstag starten will. Bei einem Statement nach dem Landesparteivorstand wollte er die Aussagen Walsers nicht kommentieren. Er versicherte aber, dass eine Koalition mit den Freiheitlichen nicht infrage komme. In dieser Frage gebe es „ganz klare Kante“.
Ob es zu einer Zweier-Variante mit der SPÖ oder eine Dreier-Koalition kommt, werde von den inhaltlichen Schnittmengen abhängen. Eine Neuauflage von Schwarz-Rot, das es bereits vor der seit 2013 regierenden schwarz-grünen Koalition gab, erscheint am wahrscheinlichsten.
Bei SPÖ-Chef Georg Dornauer und seinen Genossen herrschte am Wahlabend trotz eines gewonnenen Mandats Enttäuschung. Der Zuwachs in Prozentpunkten ist mickrig, Platz zwei ging an die FPÖ verloren.
Das ergibt eine Melange, die man sich nicht für einen Koalitionspoker mit der nach wie vor starken ÖVP gewünscht hatte. Eigentlich wollte Dornauer nur bei „deutlichen Zugewinnen“ in eine Regierung.
"Spitzenduo" geht in Sondierung
Die Tiroler Grünen haben indessen ihr "Spitzenduo" Gebi Mair und Petra Wohlfahrtstätter mit den anstehenden Sondierungsgesprächen beauftragt. Man wolle in den nächsten Tagen Schnittmengen mit Neos, Liste Fritz und ÖVP ausloten, heißt es in einer Aussendung von Montagabend - auch wenn man sich selbst aufgrund des Wahlergebnisses (- 1,47 Prozent auf 9,20 Prozent) nicht in der "Poleposition" sieht.
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