Ostregion widerspricht Gewessler: Klimaticket in S-Bahn nicht gültig

Ostregion widerspricht Gewessler: Klimaticket in S-Bahn nicht gültig
Mit dem Starttermin für das 1-2-3-Klimaticket für alle Öffis hat Ministerin Gewessler die Ostregion vor den Kopf gestoßen.

Das 1-2-3-Klimaticket ist die große Ankündigung von Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne). Das Grundgerüst ist, dass der öffentliche Verkehr pro Bundesland jährlich nur noch 365 Euro kosten soll. Für zwei Bundesländer doppelt so viel, für ganz Österreich das Dreifache. Dieses 3er-Ticket um 1.095 Euro pro Jahr hat Gewessler für heuer versprochen.

Bis auf die Ostregion - Wien, Niederösterreich und das Burgenland - gibt es bereits mit allen Bundesländern Verträge. Mit den noch ausstehenden Partnern, die im Verkehrsverbund Ostregion (VOR) zusammengefasst sind, gab es Gespräche.

Dort war man überrascht, dass Gewessler heute verkündet hat, dass man das 3er-Ticket vorerst nur in sechs Bundesländern und auf den Strecken der ÖBB und der Westbahn einführen wird. Immerhin ist für Mitte September ein weiterer Gesprächstermin angesetzt. In allen drei Bundesländern ist bei den Reaktionen darauf der Ärger über diese Vorgangsweise spürbar. Dennoch glaubt man dort immer noch daran, dass bis Ende des Jahres mit dem klassischen Fahrplanwechsel das Projekt österreichweit umgesetzt werden kann.

Klimaticket für (fast) ganz Österreich am Nationalfeiertag

Rechtliche Bedenken

Gewessler hat angekündigt, dass das 3er-Ticket - vorerst zu einem noch günstigeren Tarif - ab dem 26. Oktober auf allen Linien der ÖBB gelten wird. Dem widerspricht der VOR: Mit den derzeitigen Verträgen zwischen VOR und Bahn sei das nicht möglich.

In einer Aussendung heißt es dazu: "Laut Aussagen von Bundesministerin Leonore Gewessler wird das KlimaTicket Now auf allen Strecken der ÖBB in ganz Österreich gültig sein. Auf Basis der bestehenden Verbundverträge trifft dies jedoch nicht auf den Regional- und Nahverkehr zu. Das bedeutet, dass das KlimaTicket Now im VOR keine Gültigkeit am Regional- und Nahverkehr der ÖBB sowie auf Strecken der Wiener S-Bahnen, der Wiener Lokalbahnen, der Raaberbahn und der Niederösterreichbahn haben wird."

Somit gibt es weiteren Gesprächsbedarf.

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