Kältester April seit mehr als 20 Jahren

Kältester April seit mehr als 20 Jahren
Anhaltende Besserung ist nicht in Sicht, das nächste Tief rückt schon am Sonntag an.

„Das Frühjahr will nicht so richtig durchstarten“, bedauert Meteorologe Nikolas Zimmermann vom Wetterdienst Ubimet: Auch wenn es am Donnerstag mild war und am Feiertag mit bis zu 23 Grad angenehm warm wird  - „Daniel“ ist schon auf dem Weg. Das Tief löst Vorgänger „Christian“ ab, trifft spätestens Sonntagfrüh ein und hat auch noch Regen dabei. Somit folgt der Mai nahtlos dem April: Es bleibt zu kalt für diese Jahreszeit, und das voraussichtlich bis Ende kommender Woche.

Die unterdurchschnittliche Temperatur ist eine Konstante in diesem Frühling, wenn auch für viele Menschen keine erfreuliche. Der April 2021 fällt nämlich völlig aus dem Rahmen: Es ist mit 2,7 Grad weniger als im langjährigen Durchschnitt der kälteste April seit 24 Jahren, 1997 war auf das Monatsmittel gerechnet noch kälter.

Arktische Einflüsse

Schuld war eine laut Meteorologen „blockierte“ Wetterlage, ein Tief folgte auf das Nächste. „Es hat praktisch nur nördliche Strömungen gegeben, die die kältest möglichen Luftmassen gebracht haben, zum Teil aus arktischen Regionen “, beschreibt Meteorologe Zimmermann. Was fehlte, waren die sonst üblichen südlichen oder südwestlichen Einflüsse, die für Wärme gesorgt hätten. Das bescherte schließlich ungemütliche Temperaturen: Die durchschnittlichen Tageshöchstwerte lagen je nach Region zwischen sieben bis acht Grad. Es gab insgesamt 22 Frosttage sowie speziell im Osten außerdem noch um bis zu einem Viertel weniger Sonnenstunden als üblich für April.

Das sei selten, kommentieren Meteorologen, aber durchaus im Rahmen. Ungewöhnlich sei aber das Zusammenfallen von Kälte und Trockenheit: Im April gab es durchschnittlich nur die Hälfte des üblichen Niederschlages, das reiht ihn unter die Top 10 der trockensten Aprilmonate seit 1858 ein. „Diese Kombination aus Kälte und Trockenheit im April ist sehr selten“, betont Hans Ressl von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): Seit Beginn der Aufzeichnungen gab es dies bisher nur dreimal – 1857, 1861 und 1982.

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