Verwirrung um Corona-Todesfälle: Keine 15 Toten in Wien

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Bei den gemeldeten Todesfällen gibt es Diskrepanzen zwischen den Meldesystemen im Bund und den Ländern.

Rund um die Corona-Statistiken des Gesundheitsministeriums gibt es seit Beginn der Krise immer wieder Unklarheiten. Am heutigen Mittwoch fehlen aber gleich zwei ganze Datensätze gänzlich.

Normalerweise aktualisiert das Ministerium die Zahl der Genesenen und Todesfälle täglich um 9.30 Uhr. Heute ist das jedoch nicht passiert. Der Grund dafür liegt in Diskrepanzen zwischen den Meldesystemen.

Woher kommen die Zahlen?

Zunächst muss man sich ansehen, woher die Corona-Statistiken genau kommen. Hierbei werden zwei Meldesysteme verwendet. Zum einen das Epidemiologische Meldesystem (EMS) in welchem die Amtsärzte die bestätigten Covid-19-Infektionen eintragen.

Die Zahlen zu Toten und Genesenen kommen direkt aus den Landesgesundheitsbehörden. Die jeweiligen Sanitätsstäbe melden diese Zahlen täglich schriftlich beim Ministerium ein. Ausgewiesen werden sie dann auf der Website des Sozialministeriums. 

Zusammenarbeit mit Statistik Austria

Seit einiger Zeit arbeitet das Ministerium nun mit der Statistik Austria zusammen, um die Datenerfassung unter anderem zu kontrollieren. Diese Kontrolle brachte nun besagte Diskrepanz zum Vorschein. Wie die Statistik Austria herausfand, gibt es im EMS Personen, die als Covid-19-positiv gelistet werden und mittlerweile laut Statistik Austria auch verstorben sind. 

Im EMS wurden diese Todesfälle aber nicht erfasst, weil die Todesursache fehlt. Aus diesem Grund wurden sie von den Landesbehörden nicht als Covid-19-Todesfall und somit auch nicht in der Statistik ausgewiesen.

Wie das Gesundheitsministerium erklärt, wurden die Landesbehörden nun angewiesen, die Statistiken seit Anfang des Jahres bis Ende April zu prüfen.

Keine 15 Toten in Wien

Wie oe24.at berichtete, sollen in Wien innerhalb von 24 Stunden 15 Personen, die an Covid-19 erkrankt waren, verstorben sein. "Diese Aussage ist falsch", heißt es aus dem Ministerium. Diese 15 Personen sind genau jene Nachmeldungen, die vom Ministerium beauftragt und von den Landesbehörden durchgeführt wurden.

Zudem erklärt das Ministerium, dass "die nun kommenden Todesfälle seitens der lokalen Gesundheitsbehörden als nachträgliche Meldungen zu werten sind". 

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