Urteil: Konstrukteur von 1325-PS-Sportwagen muss ins Gefängnis
Die Reichen und Schönen hatten es Markus Fux angetan. So präsentierte er sein Polyester-Modell seines 1.325 PS starken Supersportwagens „Milan red“ bei einer Yacht-Messe dem Fürsten Albert von Monaco und in Dubai dem arabischen Hochadel. Doch das Projekt erwies sich letztendlich als reines Luftschloss.
Seit 12. Juni 2019 musste sich der gestrauchelte Sportwagen-Konstrukteur wegen schweren Betrugs vor Gericht verantworten. Er soll zumindest sieben Personen um rund 1,2 Millionen Euro geschädigt haben, bei der Anbahnung trug er noch eine Fußfessel von einer vorangehenden Verurteilung. Fux soll mehrere Interessenten Geld für den Bau des Sportwagens herausgelockt und Zahlungen von Rechnungen zugesagt haben, obwohl ihm anscheinend die Mittel für die Rückzahlung fehlten.
Mündliche Urteilsverkündung
Seine Firma Milan Automotive wurde im Frühjahr in die Pleite geschickt. Und die Aktenlage versprach einen kuriosen Prozess. Der einschlägig vorbestrafte Fux hatte sich ursprünglich nicht schuldig bekannt. Prozess-Beobachter erwarteten ein Urteil in Richtung sieben bis zehn Jahren Haft. Laut seinem neuen Strafverteidiger Philipp Wolm fasste Fux jetzt vier Jahre unbedingte Freiheitstrafe aus, in einzelnen Anklagepunkten soll er sogar freigesprochen worden sein.
"Mein Mandant war zum Teil geständig", sagt Wolm auf Anfrage zum KURIER. Außerdem habe das Gericht unter Vorsitz des sehr geduldigen und umsichtigen Richters Christian Noe festgestellt, dass das Hypercar-Projekt nicht von Anfang an auf Betrug ausgelegt war, aber es mutierte mangels Kapitals zu einem Loch-auf-Loch-zu-Geschäftsmodell. Oder anders gesagt: Mit dem Geld, das bei investoren aufgestellt wurde, wurden offene Alt-Rechnungen beglichen.
Die Staatsanwaltschaft hat gegen das ihrer Meinung nach zu milde Urteil Berufung angemeldet, es ist damit nicht rechtskräftig.
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