Fliegendes Auge
"Wir haben Landesgeologen bei Besichtigungen unterstützt, Erkundungsflüge absolviert oder die Feuerwehr über die Lage bei Hangrutschen informiert", erklärt der Chef der Kärntner Flugeinsatzstelle Ottmar Karner, während er am Funk der Einsatzstelle sitzt.
Ständig werden Unterstützungen angefordert. Da gilt es einen Hang zu inspizieren, dort die Vermurung einer Straße zu inspizieren.
Hinzu kommen Hilferufe aus Gegenden, die am Landweg nicht mehr erreichbar sind. Am späten Samstagabend waren dies etwa Bad Eisenkappel, Waidisch oder Guntschach.
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Vor welchen Herausforderungen die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Wasser- oder Bergrettung stehen, wird oft erst beim Blick aus der Luft klar. Etwa in Guntschach.
"Es gab mehrere Wege in die Ortschaft. Nun sind alle vermurt", erklärt Pilot Jäger beim Flug über Schlamm, Geröll und Stein. Aus der Luft ist schwer vorstellbar, wann der Landweg wieder frei werden könnte.
Infrarotkamera am Hubschrauber
45 Einsatzpiloten, darunter zwei Frauen, gibt es aktuell in Österreich. In Klagenfurt sind es laut Planstelle sieben. In der Realität sechs. Jäger sitzt bei dem Flug über das Unwettergebiet in einem von nur drei Flir-Hubschraubern in ganz Österreich (die Abkürzung steht für "Forward Looking Infra Red" – eine Infrarotkamera, die Wärmequellen lokalisieren kann). Besonders in der Nacht ein Vorteil bei der Suche nach Vermissten.
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Als die Crew über den Wörthersee fliegt, ist die Nacht noch fern. "Der See ist auf der selben Höhe wie die Badestege. So etwas habe ich noch nie gesehen. Es lässt aber erahnen, von wie viel Wasser wir tatsächlich sprechen", sagt Jäger.
Die Einsatzmeldung über den Ertrinkenden im Wörthersee werden am Ende andere Kollegen übernehmen. Der Mann befindet sich in nach einer Reanimation im Klinikum Klagenfurt.
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