Für die Hälfte der Österreicher ist Korruption ein verbreitetes Problem
Korruption ist nach Wahrnehmung von mehr als der Hälfte der Österreicher hierzulande ein verbreitetes Problem. Das ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Eurobarometer-Umfrage. Mit 56 Prozent liegt Österreich demnach unter dem EU-Durchschnitt von 65 Prozent. Als "seltenes" Problem stuften 42 Prozent der in Österreich Befragten Korruption ein, während es in der gesamten EU 30 Prozent waren. "Nicht existent" ist es hierzulande für ein Prozent.
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Eine "bevorzugte Behandlung von Freunden und/oder Familienangehörigen" ist nach Annahme von 55 bzw. 52 Prozent der in Österreich Befragten in Geschäften bzw. öffentlichen Einrichtungen die am weitesten verbreitete Korruptionsform. 43 Prozent gaben dies bei der "Förderung politischer Parteien als Gegenleistung für öffentliche Aufträge oder Einflussnahme auf politische Entscheidungen" an. Das "Anbieten von Geschenken oder kostenlosen Reisen im Gegenzug für eine Leistung" folgt mit 33 Prozent. Hier waren Mehrfachnennungen möglich.
Dass kleinere Korruptionsdelikte in Österreich angemessen bestraft werden, glaubten 65 Prozent der Befragten. Das sei nicht der Fall, erklärten 23 Prozent. Dem Satz "Maßnahmen zur Bekämpfung von Korruption werden in Österreich unvoreingenommen und vorbehaltlos angewendet" stimmten 44 Prozent zu, die Mehrheit - 52 Prozent - dagegen. 40 Prozent waren zudem der Meinung, dass es zur angemessenen Bestrafung für Personen und Unternehmen kommt, die wegen der Bestechung eines hochrangigen Beamten gefasst werden. 44 Prozent sahen das anders.
In Österreich gaben 5 Prozent der Befragten an, in ihrem Unternehmen mindestens einmal aufgefordert worden zu sein, sich für u.a. ein Geschenk oder einen Gefallen erkenntlich zu zeigen. 88 Prozent machten diese Erfahrung nicht.
Für die Umfrage wurden im Zeitraum zwischen 20. März und 6. April 2023 in den 27 EU-Staaten insgesamt 12.875 Personen zur Korruption in ihrem Land telefonisch befragt, in Österreich waren es 504.
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