Übung in Wien: Crash zweier Züge simuliert

Bei der Übung hatten die Retter 70 Personen zu versorgen
Simulierter Frontalzusammenstoß: 200 Retter probten für den Ernstfall mit 70 Verletzten.

Ein Personenzug ist Samstagfrüh am Gelände des Zentralverschiebebahnhofs der ÖBB in Wien-Simmering auf ein falsches Gleis geraten und auf einen anderen Personenzug geprallt. 70 Passagiere wurden verletzt, 30 davon schwer. Dieses Schreckensszenario war die Annahme einer groß angelegten Übung von ÖBB und den Wiener Rettungsorganisationen. Mehr als 200 Einsatzkräfte – darunter die Berufsrettung Wien mit dem Katastrophenzug, das Rote Kreuz, Arbeitersamariterbund, Johanniter und Malteser – waren rund acht Stunden im Einsatz, um den Ernstfall zu üben. Ein derartiges Szenario sei durchaus plausibel, sagte Einsatzleiter Gerald Weichselbaum. Zuletzt gab es 2014 in Hütteldorf ein ähnliches Zugsunglück.

Im aktuellen Fall wurde Alarmstufe zwei ausgerufen. Das bedeutet, dass neben der Berufsrettung auch die anderen Rettungsorganisationen alarmiert werden und dass die Wiener Krankenhäuser informiert werden, dass sie Vorkehrungen für eine größere Anzahl von Verletzten treffen sollten. Insgesamt gibt es vier Alarmstufen: Alarmstufe drei wurde zuletzt bei einer Hausexplosion in der Mariahilfer Straße im April 2014 ausgelöst, als ein 19-Jähriger eine Gasleitung manipuliert hatte.

Bei Zugsunfällen steht für die Einsatzkräfte zunächst die Sicherheit im Vordergrund. "Wir haben es hier doch mit ÖBB-Leitungen mit 15.000 Volt zu tun", sagte Weichselbaum. Die Bahn dreht in solchen Fällen sofort den Strom im betroffenen Bereich aus der Ferne ab, sagte ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger. Etwa 20 Mal pro Jahr treffen einander die Vertreter der Wiener Rettungsorganisationen für Übungen.

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