Tote auf Skipiste: Ermittlungen gegen Zillertaler Gletscherbahnen
Das Bild, das Österreichs Winterlandschaft im Moment prägt, besteht aus weißen Kunstschneebändern und braunen bzw. grünen Flächen daneben. Und es besteht aus vielen schwer verletzten Skifahrern und tödlichen Skiunfällen.
So auch am Neujahrstag auf dem Hintertuxer Gletscher in Tirol. Wie der KURIER berichtete, stürzte eine 27-Jährige beinahe zehn Meter in die Tiefe, der Notarzt konnte nur noch den Tod der Niederländerin feststellen. Sie ist laut Polizei auf dem Steilstück einer roten Piste gestürzt und hat den Sicherheitszaun durchbrochen.
Unfallserie auf Hintertuxer Gletscher ruft Staatsanwaltschaft auf den Plan
Etwa eine halbe Stunde später kam es auf dieser Piste, der sogenannten "Schwarzen Pfanne", erneut zu zwei schweren Unfällen. Eine Deutsche und eine weitere Niederländerin schlitterten über den Pistenrand und wurden schwer verletzt.
Nun hat diese Unfallserie offenbar ein gerichtliches Nachspiel. Gegen den Betriebsleiter der Zillertaler Gletscherbahnen und gegen die Gletscherbahnen selbst wird nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt.
Die Staatsanwaltschaft Innsbruck bestätigte einen entsprechenden Heute-Bericht auf KURIER-Nachfrage. "Es wurde ein Sachverständiger bestellt, ob der Unfall verhindert hätte werden können", sagt Staatsanwalt Florian Oberhofer. Es droht eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr. Bei jedem tödlichen Skiunfall sei dieses Vorgehen Usus.
Alpinpolizei ermittelt weiter zu Lawine am Arlberg
Wie es im Fall eines weiteren schweren Pistenzwischenfalls weitergeht, ist hingegen weiter offen. Im Fall jener Lawine, die am 25. Dezember in Lech/Zürs auf eine Piste abgegangen war und zehn Skifahrer teils erfasst hatte, laufen die Ermittlungen der Alpinpolizei auf Hochtouren.
"Wir führen sehr viele Befragungen durch, man muss sich dies wie ein Puzzle vorstellen. Langsam fügen sich die Teile zusammen. Dies dauert aber", erklärt der Chef der Alpinpolizei Vorarlberg, Rainer Fitz, im KURIER-Gespräch. Mit Ergebnissen und einem Abschlussbericht, der dann auch an die Staatsanwaltschaft übermittelt wird, wird frühestens in zwei bis drei Wochen gerechnet.
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