Tirol-Wahl: Neos setzen alles auf die Regierungskarte

Tirol-Wahl: Neos setzen alles  auf die Regierungskarte
Die Pinken legen sich die Latte hoch und gehen damit ein Risiko ein. Sie wollen in eine Dreier-Koalition.

Bescheidenheit und Tiefstapelei ist seine Sache nicht. „Oberhofer kann“ heißt der Slogan auf den Plakaten der Neos, die den Wahlkampf voll auf ihren Spitzenkandidaten Dominik Oberhofer zugeschnitten haben.

Und die Ziele, die sich der rhetorisch versierte Stubaier steckt, sind auch nicht klein: So stark werden, „dass an uns in der Koalitionsfrage keiner vorbei kommt“. Dafür peilt der Klubobmann am 25. September ein zweistelliges Ergebnis und einer Verdoppelung der Mandate an.

Tirol-Wahl: Neos setzen alles  auf die Regierungskarte

Das wären dann vier statt den zwei 2018 erreichten Sitzen, als der heute 42-Jährige die Neos beim ersten Antreten mit 5,2 Prozent in den Tiroler Landtag führte. Theoretisch wäre sich schon damals eine Koalition mit der ÖVP ausgegangen – allerdings nur mit einem Mandat Überhang.

Am Wahlabend zeigten sich damals einige VP-Spitzenfunktionäre enttäuscht, dass sich keine echte Option mit den Neos aufgetan hat. Schwarz-pink „hätte Charme gehabt“, war zu hören.

Erkaltete Liebe

Oberhofer hat genug von der Opposition, die er zunächst sehr konsensorientiert angelegt hatte. Der Neos-Frontmann wurde jedoch zusehends angriffiger. Bei der ÖVP kommt das nicht so gut an. Als der Pinke im Juli zum Spitzenkandidaten gekürt wurde, sprach VP-Klubobmann Jakob Wolf Oberhofer gar die Regierungstauglichkeit ab. Dieser habe sich „für höhere Ämter disqualifiziert“.

An der Volkspartei wird bei einer Regierungsbildung voraussichtlich auch kein Weg vorbeiführen, wenn diese, wie prognostiziert, Richtung 30 Prozent fällt. Der Absturz müsste wohl derart heftig ausfallen, dass sich für die von Anton Mattle ins Rennen geführten Schwarzen nur noch eine Dreier-Koalition ausgeht, damit Oberhofer eine realistische Chance auf ein Regierungsamt hat.

Genau davon zeigt sich der Neos-Landessprecher überzeugt. Und setzt alles voll auf diese Karte. Er legt sich damit die Latte ziemlich hoch. Thematische Steckenpferde sind, aufgrund seines beruflichen Werdegangs wenig überraschend, Wirtschaft und Tourismus. Der zweifache Vater war in der Vergangenheit bereits Mitglied des Liberalen Forums.

Bildung im Visier

Ganz auf Linie mit der Bundespartei ist er in Sachen Bildung. Die wird derzeit in Tirol von der VP verantwortet. Oberhofer ist „zu hundert Prozent überzeugt, das kann ich besser.“ Wenn es aber nichts mit den angestrebten Mandatszugewinnen wird, „dann weiß ich am Wahlabend, was zu tun ist“, meinte der Stubaitaler zur APA.

Kommentare