Polizei ermittelt nach "Ramadan-Feier" von FPÖ-Jugend

Zeitlos fein: Spanferkel vom offenen Feuer
Nach einem Spanferkelgrillen im Tiroler Schwaz wurde ein Sauschädel vor dem Lokal eines türkischen Kulturvereins gefunden. Nun beschäftigt sich der Verfassungsschutz damit.

"Ramadan mit dem RFJ Schwaz", dazu Fotos einer Grillerei und eines Spanferkels, eingewickelt in Alufolie. Der Facebook-Eintrag von Benjamin Kranzl, örtlicher Bezirksobmann des Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ), datiert mit 27. Mai 2017, sorgt im Tiroler Schwaz für Aufregung. Denn am darauffolgenden Tag meldete die Polizei: "Unbekannte Täter warfen am 28. Mai gegen 0.10 Uhr den Kopf eines gegrillten Spanferkels auf das Grundstück eines türkischen Kulturvereins" – genauer gesagt ATIB.

Diese Parallelen blieben dem Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung nicht verborgen. "Die Ermittlungen laufen", bestätigt Kontrollinspektor Stefan Eder einen Bericht der Tiroler Tageszeitung. "Wir können aber weder sagen gegen wen oder aus welchem Grund ermittelt wird." Ob der abgetrennte Schädel im Zusammenhang mit der Spanferkel-Grillerei des RFJ steht, ist noch unklar. Aber der Titel des Facebook-Postings wurde inzwischen in "Spanferkelessen mit RFJ Schwaz" geändert. Laut TT "offensichtlich auf Veranlassung der Landes-FPÖ".

Landes-FPÖ distanziert sich

In der Landespartei sei das Spanferkelfest nämlich bereits Thema gewesen, weil auf den Fotos die Frauenvorsitzende und Listenzweite der Tiroler FPÖ, Evelyn Achhorner, und der Landesparteisekretär Christofer Ranzmaier zu sehen sind. Gegenüber dem Standard sagte Achhorner, sie habe "einen netten Nachmittag mit der Jugend verbracht. Bei Limonade und Säften. Ich war erstaunt, dass keine radikalen Themen oder Sprüche kamen." Ranzmaier erklärte, dass ihm nichts bekannt sei, dass Gäste des Spanferkelessens etwas mit der Sache zu tun haben. Falls sich aber rausstellen soll, dass RFJ-Mitglieder im Fall verwickelt sind, werde es Konsequenzen geben.

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