Dauerlicht stresst weniger als Blinklicht
„Ein Blinklicht am Halsband kann schon nervig sein. Manche beleuchten die Leine“, spricht Reitl zunächst die schlechten Sichtverhältnissen im Herbst an. Dauerlicht am Rücken stresst Vierbeiner und Halter weniger. Reflektoren, die problemlos auf Wintermäntelchen angebracht werden können, machen Hunde für Auto- und Radfahrer besser sichtbar.
„Bei abendlichen Spaziergängen in der Natur sollten Vierbeiner an die Leine“, sagt der Zoodoc aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Hunde haben nicht nur einen ausgeprägten Geruchssinn, sie sehen im Dämmerlicht auch deutlich besser als Menschen; ihre Netzhaut verstärkt Restlicht. Damit jagen sie Wildtieren, die gerade bei der Äsung sind, schon hinterher, wenn der Halter den Grund für das Ausreißen noch nicht einmal bemerkt hat.
Walnüsse können zu Vergiftungen führen
„Walnüsse haben jetzt Saison“, schwenkt die Tierärztin zu potenziellen Gesundheitsrisiken. Während manche Hunde die harten Schalen sehr geschickt öffnen, verletzen sich andere beim Aufbeißen am Zahnfleisch.
Zudem können die Schalen wie die Früchte von Pilz befallen sein. Die Giftstoffe lösen bei Hunden Erbrechen, Durchfall und Zittern aus. Auch Nervenkrämpfe können Folge sein. „Die Symptome sind oft so gravierend, dass eine stationäre Aufnahme des Vierbeiners nötig ist“, sagt der Zoodoc: „Vergiftungen durch Walnüsse kommen häufiger vor, als man denkt.“
Kastanien sind vor allem für kleine Hunde gefährlich
Auch Kastanien können Hunde krank machen. In geringen Mengen gefressen, führen die Früchte zu Durchfall. Neben der leicht toxischen Wirkung können verschluckte Kastanien – vor allem bei Welpen und kleinen Rassen – aber auch den Darm verschließen. „Hunde sterben zwar eher selten an Nüssen oder Kastanien. Sie sollten bei Symptomen aber in beiden Fällen zum Tierarzt“, sagt Reitl.
Kälte verursacht Blasenentzündung und Verkühlung
Der Veterinärmediziner ist nicht zuletzt gefragt, wenn die Kälte gesundheitliche Probleme verursacht. Vor allem Jungtiere sind im Herbst von Blasen- oder Rachenentzündungen betroffen. Bei Hunden jedes Alters zählen „normale Verkühlungen“ zu den häufigsten Diagnosen. Patienten mit Atemnot und Fieber müssen professionell behandelt werden. Der KURIER-Tiercoach schließt: „Eine normale virale Erkältung dauert mit und ohne Doktor eine Woche – da gibt es kein Wundermittel, sondern nur unterstützende Maßnahmen.“
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