Neustart
„Im ersten Schritt braucht der Körper einen Reset“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Vor der Erkrankung kommt in der Regel ein Futtermix in den Napf, zum Neustart darf es nur eine Eiweißquelle sein. Acht bis zwölf Wochen lang steht dann allein eine Fleischart auf dem Diätplan. Das kann zunächst schonendes Huhn oder günstigeres Schwein sein. Bleiben die Symptome mehr als 14 Tage unverändert, muss z.B. auf Kaninchen- oder Pferde- oder Lammfleisch umgestiegen werden. Für Patienten, die nichts davon vertragen bzw. fressen wollen, gibt es hypoallergene Spezialnahrung mit maschinell zerkleinertem Protein.
„Es reicht nicht, nur bei den Tagesrationen auf das Monoprotein zu achten“, sagt Reitl. Auch Käsehäppchen, mit denen Hunde z.B. beim Training belohnt werden, oder Leberstreichwurst zum Verwöhnen sind tabu. Ebenso ist auf Joghurt und Schlagobers zu verzichten; mit diesen Leckereien aus Kuhmilch ist es unter anderen Umständen einfacher, Katzen Tabletten zu verabreichen.
Proteine nach und nach
„Nach Abklingen jeglicher Symptome wird mittels einer kleinen Menge ein weiteres Protein in die Diät aufgenommen“, erklärt der Zoodoc den nächsten Therapie-Schritt. Geht es dem Patienten weiterhin gut, kann zwei Wochen später mit dem nächsten Protein fortgefahren werden. Bei Hunden können so auch die verschiedenen Kohlenhydrate ausgetestet werden. Üblicherweise zieht sich das Prozedere über Monate, die Umstellung dauert.
Hat der Vierbeiner einen Rückfall, heißt es zurück an den Start. Selten wird auf Anhieb das richtige Monoprotein gewählt. Es muss aber auch nicht mit allen Proteinen experimentiert werden. Schließlich soll ein neuerlicher Allergieschub vermieden werden. Der KURIER-Tiercoach appelliert: „Eine verordnete Diät nicht durchzuhalten, macht das Leben für das Haustier schwieriger, als es kurzfristig streng zu ernähren.“ Hedwig Derka
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