Tiefenrausch LIVE: Black Hawk über dem Traunsee
„Ihr bleibt dicht bei mir“, kommandiert O. „Erst wenn ich das Go gebe, dann gehen wir. Ruhig und flott, aber keine von euch läuft.“ Dann geht alles doch ganz schnell: Ein Black Hawk fliegt den Traunsee an, zwei Kampfschwimmer springen ins Wasser und erreichen das Ufer – lautlos. Dann sichern sie die Umgebung mit Sturmgewehren .
In dem Moment setzt sich O., ein Personenschützer des Heeres, mit zwei Schutzbefohlenen in Bewegung – erst geht es auf ein Schnellboot, dann auf ein Flächenflugzeug. Sie sind in Sicherheit. Moderatorin Silvia Schneider ist eine der „Geretteten“ im Szenario des Militärs: „Ich fühlte mich in absoluter Sicherheit. Da nimmt dich jemand an der Hand und sagt dir, wo es lang geht“, beschreibt Schneider die Aktion, die nur wenige Minuten dauerte. „Ich glaube, ich bin im Moment am sichersten Ort Österreichs.“
Black-Hawk-Einsatz am Traunsee
Lesen Sie hier unsere Live-Berichterstattung vom Traunsee mit Einblicken hinter die Kulissen einer der aufwendigsten TV-Produktionen des Jahres:
Realistisches Szenario
Die Rettungsaktion war Teil der Präsentation des Projekts Tiefenrausch LIVE: Das KURIER Medienhaus will darin den „Klang der Erde“ einfangen. Das Szenario, das am Freitagnachmittag zwar nur für das große TV-Event inszeniert wurde, sei dennoch realistisch, versichert Oberst Rudolf Weissenbacher vom Jagdkommando des Bundesheeres. „Üblichweise würden wir jedoch nicht so nahe ans Ufer gehen und unsere Männer nachts absetzen, damit niemand ihre Annäherung wahrnimmt.“
Über mehrere Dutzend Kampfschwimmer verfügt das Bundesheer, die zwischen sieben und zwölf Meter tief abtauchen und aus Helikoptern springen können. Aus bis zu fünf Metern Höhe springen die Elitesoldaten ab. Ausgerüstet mit einem sogenannten Tauchscooter kommen sie unter Wasser schnell voran. In echten Einsätzen können sie zudem stundenlang unter der Oberfläche bleiben, für das Übungsszenarion waren es nur wenige Minuten.
Seit einer Woche im Einsatz
Schon seit Wochenbeginn sind Taucher des Heeres – Pioniere wie Jagdkommandosoldaten – beim Tiefenrausch LIVE am Traunsee im Einsatz. Einige Taucher begleiten das U-Boot P-63 heute, Samstag, auch ein Stück weit bei ihrem Tauchgang an die tiefste Stelle des Traunsees: Er ist der tiefste See, der vollkommen auf österreichischem Staatsgebiet liegt, seine maximale Tiefe beträgt 191 Meter.
Genau dort wurde bereits vor Wochen ein Messgerät installiert, ein sogenanntes Hydrofon: Es misst die Schwingungen des Schalls; gemeinsam mit den Messungen mehrer Seismometer – unter anderem vom Gipfel des Traunsteins – ergeben die Aufnahmen den „Klang der Erde“.
Er wird am Samstagabend in Live-Sendungen auf kurier.at und schauTV erstmals zu hören sein; auch der ORF überträgt das TV-Ereignis live.
Doch davor muss das Hydrofon erst einmal geborgen werden, hier kommt die P-63 ins Spiel, um es zu bergen. „Diese Tiefe ist auf jeden Fall eine Herausforderung“, gesteht Pilot Philippe Epelbaum ein. Ihm gehört die rund fünf Meter lange und zweieinhalb Meter breite P-63.
Das Messgerät wurde an einem pyramidenartigen Gestell befestigt, Epelbaum wird sie heute ansteuern und das Hydrofon bergen. Hilfe bekommt er von Silvia Schneider und Musiker Paul Pizzera, sie tauchen mit ihm ab.
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