Tausende Flüchtlinge überqueren die Grenze

Die ersten Sonderzüge mit Flüchtlingen erreichten Donnerstagvormittag den Wiener Westbahnhof.
Am Westbahnhof befanden sich am Nachmittag noch etwa 1000 Flüchtlinge. Der KURIER berichtete live aus dem Burgenland, Wien und Berlin.

Der Flüchtlingsstrom über die Balkanroute reißt nicht ab. Seit Mitternacht haben tausende Flüchtlinge von Nickelsdorf kommend den Wiener Westbahnhof erreicht. In Nickelsdorf kamen allein zur Mittagszeit noch rund 1000 Flüchtlinge an. Die ÖBB stellten am frühen Nachmittag aufgrund der "massiven Überlastung" den Zugverkehr zwischen Österreich und Ungarn vorübergehend ein. Die Helfer gerieten an ihre Kapazitätsgrenzen. Die Flüchtlinge seien müde und erschöpft, hieß es von Seiten des Roten Kreuzes. Am Westbahnhof waren am Nachmittag noch rund 1000 Menschen, die auf eine Weiterfahrt warteten.

In Wien hatte die Exekutive am Wiener Westbahnhof eine relativ große Anzahl an Polizisten im Einsatz. Es wurden mehrere Abschnitte gebildet, in denen die Flüchtlinge in ihren jeweiligen Muttersprachen über das weitere Vorgehen informiert werden. Einen Asylantrag stellte kaum einer der Flüchtlinge, fast alle wollten weiterfahren.

Auch in anderen Teilen Europas spitzt sich die Lage wieder zu. In Serbien sind in den vergangenen 24 Stunden 4000 Menschen in der Grenzstadt Kanjiza eingetroffen. Das ist bisher die höchste Zahl binnen eines Tages. Zeitgleich passierten laut Belgrader Medienberichten 3300 Flüchtlinge die Grenze zu Ungarn. Eine Transitzone an der Grenze will Ungarn nun doch nicht errichten.

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