Tausende Abmeldungen bei Impfterminen

CORONA-IMPFUNG: IMPFSTART FÜR LEHRER UND KINDERGARTENPERSONAL
Wer seinen Termin storniert, bleibt zwar weiter in der Impfdatenbank, wird allerdings nach hinten gereiht.

"Die Verunsicherung ist groß", sagt Michael Koren, der die Impfaktion in der Steiermark koordiniert. Das merke man auch bei den Impfterminen. "Von den in dieser Woche impfwilligen 5.000 haben rund 1.500 den Termin nicht wahrgenommen", sagt Koren im Ö1-Morgenjournal.

Nächste Woche gäbe es 25.000 Termine in der Steiermark – davon hätten sich bereits jetzt 3.700 abgemeldet, die den Impftermin nicht wahrnehmen wollen. Das ist kein Spezifikum der Steiermark. Auch in Wien gibt es rund zehn Prozent Absagen.

Der Grund für die Verunsicherung: Es geht um den Impfstoff von Astra Zeneca – und damit die in Verbindung gebrachten Blutgerinnseln, vor allem um eine seltene Formen ungewöhnlicher Hirnvenen-Thrombosen.

Vergangene Woche setzte zunächst Deutschland die Verimpfung an Unter-60-Jährige aus. Eine Reihe anderer Europäischer Länder folgte. In Großbritannien, wo inzwischen fast 50 Prozent der Bevölkerung vorwiegend mit dem Vakzin von Astra Zeneca geimpft ist, wird der Impfstoff inzwischen nicht mehr an Unter-30-Jährige verimpft.

Verschiedene Botschaften

Diesen Maßnahmen steht die Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA gegenüber, die nun schon zum wiederholten Mal festgehalten hat, dass keine spezifischen Risikofaktoren identifiziert werden konnten, welche die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Thrombosen erhöhen. Insgesamt wurden bisher 169 Fälle von Hirnvenenthrombosen berichtet, bei mittlerweile 34 Millionen Geimpften (Stand: 4. April).

Der Nutzen sei viel größer als das Risiko, an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung zu sterben, betont man in der EMA. 

Wer seinen Termin storniert, bleibt zwar weiter in der Impfdatenbank, wird dann allerdings nach hinten gereiht. Den Impfstoff aussuchen wird man sich allerdings auch dann nicht können.  

Zwar soll man den Impfstoff zwar frei wählen können, sobald dieser ausreichend vorhanden sei, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Ab wann es jedoch so weit ist, ist nicht klar.

Bislang wurden in Österreich rund zwei Millionen Impfdosen verabreicht. Die Mehrzahl davon vom Hersteller Pfizer/Biontech. Bereits ab nächster Woche könnte der Impfstoff von Johnson und Johnson verfügbar sein.

Kaum Folgen nach Lieferausfall

In Wien sind trotz des am Donnerstag bekannt gewordenen Lieferausfalls von Astra Zeneca ab heute 105.000 neue Impf-Termine freigeschalten. Davon sind 75.000 Impftermine für Über-65-Jährige, 22.500 für Hochrisikopatienen 18+ (Jg. 2003 oder älter), 4.000 für Kontaktpersonen von Schwangeren und 4.000 für vorgemerkte Personen mit Behinderungen

Die nächsten 26.400 Astra Zeneca-Dosen werden voraussichtlich erst am kommenden Montag einlangen. Sie werden danach an die Impfstellen ausgeliefert. Die Bundesländer hatten erst am Mittwoch vom dieswöchigen Lieferausfall erfahren. 

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