Tänzer im See, Krieger am Berg: Yoga im Urlaub ist Ooomgesagt

Tänzer im See, Krieger am Berg: Yoga im Urlaub ist Ooomgesagt
Ob im Hotel, beim mehrtägigen Workshop oder einem Festival: Yoga auf Reisen ist mittlerweile beliebter als Golf. Darauf reagieren nicht nur einzelne Hotels, sondern auch ganze Tourismusregionen.

Den Anstoß gab bei Eva Tschiderer ein Usi-Kurs.

Als Studentin war sie im Programmkatalog des Uni-Sportzentrums zufällig auf den Kurs „Meditation“ gestoßen. Sie erwartete nicht viel, außer, dass es ein wenig gegen den Prüfungsstress helfen könnte. Doch weit gefehlt: Der Fokus nach innen, auf den Atem, auf die Verbindung von Körper, Geist und Seele faszinierte die Wienerin so sehr, dass sie wenig später die Ausbildung zur Meditations- und Achtsamkeitslehrerin machte. Kurz darauf entdeckte sie Yoga für sich und absolvierte dafür ebenfalls die Trainerausbildung.

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Diesen Sommer bietet die 27-Jährige etwas Neues an: Ein „Summer Retreat“ für Frauen, eine viertägige Auszeit im Südburgenland mit Yoga, Meditation, Frauenkreisen, Tanz und einem Tag in Stille. „Ich glaube, dass in unserer hektischen Leistungsgesellschaft Menschen immer mehr Lust verspüren, loszulassen, zu sich zu kommen, abzuschalten. Alleine gelingt das oft nicht so gut. Also möchte ich das richtige Umfeld dafür schaffen.“

Mit ihrem Angebot ist Eva Tschiderer am Zahn der Zeit.

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Denn zum einen wird Yoga an sich immer beliebter – der Berufsverband der Yogalehrenden in Österreich gibt an, dass die Zahl seiner Mitglieder in den vergangenen zehn Jahren um 38 Prozent gewachsen ist. Zum anderen wollen immer mehr Menschen Yoga explizit im Urlaub praktizieren. Eine aktuelle Urlauberbefragung der Österreich-Werbung ergab, dass ein Prozent der Gäste das tut. Das klingt nach nicht viel, bedeutet aber, dass Yoga (gemeinsam mit Qigong) populärer als Golf ist.

Und darauf reagieren nun die Tourismusregionen .

Ashtanga statt Après-Ski

Eine davon ist Gastein.

Jene Region, bei der die meisten Österreicherinnen und Österreicher wahrscheinlich an Thermounterwäsche oder Thermalwasser denken – hat sich das Gasteinertal doch als Wintersport- und Kurort etabliert – steht noch bis 10. Juni im Zeichen von Asanas (Körperhaltungen), Atemübungen (Pranayamas) und Ashtanga (ein Yogastil).

Zum fünften Mal findet der „Yogafrühling Gastein“ mit mehr als 300 Yogaeinheiten und fast 40 Lehrenden statt; laut Eigenangaben die größte Yoga-Veranstaltung in den Alpen.

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Für ein Tagesticket um 40 Euro können Gäste zwischen Wasser- und Familien-, therapeutischem oder auch Fliegendem Yoga sowie Meditationen am Wasserfall oder Hot-Yoga in der Felsentherme wählen. Wer hoch hinauf will, kann die Yogastunde am Stubnerkogel buchen und auf 2.300 Metern Seehöhe vor einem beeindruckendem Bergpanorama die Matten ausrollen.

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Es ist ein Angebot, das äußerst gut angenommen wird. Laut Gasteinertal Tourismus GmbH haben sich seit Einführung des Yogafrühlings vor fünf Jahren die Nächtigungszahlen im Mai und Juni um zehn Prozent gesteigert. Ähnlich erfolgreich ist der Yogaherbst, den es seit 2016 gibt. In den vergangenen drei Jahren hat sich die Nächtigungszahl dadurch im Oktober um neun Prozent erhöht.

Namasté am See

Nahezu zeitgleich geht nicht einmal 200 Kilometer südöstlich ein weiteres Yoga-Festival über die Bühne: Der Wörthersee hat Yoga ebenfalls in sein touristisches Leitmotiv aufgenommen und steht von 7. bis 10. Juni zum dritten Mal unter dem Motto „Namasté am See“.

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Neben den großen Events und Workshops gibt es in Österreich mittlerweile rund 60 Hotels, die sich auf Yoga spezialisiert haben, sagt Yoga-Expertin Elfi Mayr, die vor zwölf Jahren die Plattform yogaguide.at gründete, einen Online-Wegweiser durch die Welt des Yoga.

Sie beobachtet aktuell drei Trends.

Erstens eine stärkere Nachfrage bei „Athletisch-Intensivem Yoga“. Dabei werden ruhige mit dynamischen Sequenzen in kurzen Intervallen verbunden. „Das verbessert Ausdauer, Balance und schenkt psychische und mentale Kraft“, sagt Mayr.

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Zweitens „Yoga in Kombination“ – etwa zusammen mit Klettern, Malen, Skifahren oder Langlaufen.

Und drittens „Stressbewältigung durch Achtsamkeit“. Dabei werden Sitz- und Gehmeditationen oder auch Körperwahrnehmungstechniken gelehrt. „Ziel“, sagt Elfi Mayr, „ist ein verstärkter Aufmerksamkeitsfokus. Der hilft, in belastenden Lebenssituationen innere Ruhe und Stabilität zu finden.“

 

Info

Yogafrühling Gastein

Noch bis 10. Juni

Yoga in freier Natur, neben einem Wasserfall oder am Berg: An  insgesamt zwölf Tagen finden  im Gasteinertal heuer zum fünften Mal zahlreiche Yoga-, Meditations- und Achtsamkeitsworkshops statt. Laut Eigenangaben das  größte Yogaevent in den Alpen. Näheres bei Gasteinertal Tourismus GmbH oder hier.

Yogafestival am Wörthersee

Von 7. bis 10. Juni

Unter dem Motto „Namaste am See“ findet heuer zum dritten Mal das Yoga-Festival am Wörthersee statt. Im Zuge dessen soll am
7. Juni um 18 Uhr mit mehr als 1.000 Yogis im Kurpark Velden der Rekord für die größte Yogastunde Österreichs gebrochen werden. Infos gibt es unter
 +43  4274 38288 12 oder hier.

Summer Retreat für Frauen

22. bis 26. Juli

Fünf Tage lang im Südburgenland die eigene Sanftheit erforschen – durch Yoga und Meditationseinheiten,  Tanz sowie einem Tag in Stille. Am Haarberghof in Eltendorf. In Wien bietet  Eva Tschiderer im Sommer auch Kundalini-Yoga im Auer-Welsbachpark an (montags ab 15.7., ab 18.30 Uhr). Weitere Infos hier.

Plattform für Yoga-Urlaube

www.yogaguide.at

Ins Leben gerufen von Elfi Mayr, listet Dutzende Hotels in Österreich. Auffällig ist der Trend in Richtung  „Stressbewältigung durch Achtsamkeit“ und „Athletisch intensives Yoga“.

 

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