Sturmtief "Gudrun" fegte über das Land
Der erste heftige Gewittertag des Jahres liegt zurück: Das Sturmtief „Gudrun“ brachte am Samstagabend vor allem entlang der Alpennordseite nicht nur den ersehnten Regen für die Landwirtschaft mit sich, sondern auch zahlreiche Feuerwehreinsätze. Strömender Regen und heftige Windböen hatten das Land großteils im Griff.
Nachdem im Tiroler Oberland am Samstag mit leicht föhnigem Südwind zum ersten Mal in diesem Jahr die 30 Grad-Marke überschritten wurde, kam dort der Sturm bereits Samstagnachmittag an und sorgte für etwa 100 Feuerwehreinsätze: In Ebbs (Bezirk Kufstein) deckte der heftige Wind - mit maximalen Böen von 104 Kilometer pro Stunde - drei Hausdächer ab, in Münster wurde das Kirchendach beschädigt. In Innsbruck stürzte unter anderem ein Baum auf eine Stromleitung der ÖBB.
Den größten Einsatz in Tirol gab es jedoch am Achensee: Dort mussten vier Wassersportler gerettet werden. Diese hatten Glück im Unglück: Niemand wurde verletzt.
Überflutete Eisenbahnunterführung
In Salzburg zog das Gewitter schließlich mit Windspitzen bis zu 100 Kilometer pro Stunde über den Wolfgangsee und Mondsee. Einher gingen die Gewitter stellenweise mit sintflutartigem Regen und Mengen über 20 l/m² innerhalb einer Stunde.
In der Steiermark sorgte die Unwetterfront vor allem im Bezirk Liezen für Arbeit: Bei etwa zwei Dutzend Feuerwehreinsätzen – umgeknickte Bäume und verlegte Verkehrswege – waren insgesamt 300 Mann im Einsatz, um die Schäden zu beseitigen.
Auch in Oberösterreich hinterließ der Sturm seine Spuren: Eine Eisenbahnunterführung in Ansfelden wurde durch den Starkregen überflutet. Einsatzkräfte mussten schließlich die technische Störung am Pumpwerk der Unterführung reparieren.
Ein Blitzschlag verursachte wiederum in Ried im Traunkreis einen Brand auf dem Dachstuhl eines Vierkanthofes. Der Hofbesitzer und ein Nachbar konnten einen Großbrand gerade noch selbst rechtzeitig verhindern. Die Feuerwehren löschten den Rest des Feuerherdes ab.
Bis Pfingsten kühl
Schließlich erreichte der Sturm auch das Waldviertel. In Waidhofen an der Thaya waren die Einsatzkräfte besonders gefordert: 71 Mitglieder mussten ausrücken, nachdem über die Region heftige Sturmböen gezogen waren.
Herausgedrückte Kanaldeckel, Keller die unter Wasser standen und kleinere Vermurungen waren die Folgen. In Wienings konnte die Kanalisation die Wassermassen kurzzeitig nicht halten.
Ab Mitternacht löste sich „Gudrun“ langsam wieder auf. Laut dem Wetterdienst UBIMET habe diese Nacht dennoch den Beginn einer kühleren Wetterphase eingeläutet. Diese soll nun bis Pfingsten anhalten. Die Temperaturen bleiben an der Alpennordseite mit meist 13 bis 20 Grad deutlich unter den für diese Jahreszeit üblichen Höchstwerten von rund 22 Grad. Einzig im äußersten Westen sowie in Osttirol und Kärnten werden diese Woche bei deutlich mehr Sonnenschein und weitgehend trockenen Verhältnissen Höchstwerte bis 24 Grad erreicht.
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